Michelfeld (RO) Auch wenn die neue Umgehungsstraße von Michelfeld schon seit einigen Wochen genutzt werden kann: Die offizielle Verkehrsfreigabe war am Montagnachmittag - unter reger Teilnahme der Michelfelder Bürger.
Denn die sind es auch, die den großen Nutzen vom Neubau der Staatsstraße und der Kreisstraße rund um ihren Ort haben. Schon seit vielen Jahren leben die Michelfelder mit einer enormen Verkehrsbelastung durch schwere Laster. Hauptverursacher - von Nikolaus Knauf am Montag auch unmwunden zugegeben - war die Iphöfer Firma Knauf, die Material zur Verladestation nach Marktbreit an den Main fährt.
Schon längere Zeit lagen die fertigen Pläne für den Straßenbau in den Schubladen der Behörden. Die Haushaltssanierung des Freistaats hielt allerdings die Mittel für den Bau der Straßen zurück. Erst der Einsatz von Landrätin Tamara Bischof und Bürgermeister Rudolf Riegler bei Innenminister Günther Beckstein brachte die Wende: Die Straße sollte in der gemeindlichen Sonderbaulast gebaut werden. Damit baut die Stadt Marktsteft anstelle des Freistaats und bekommt diesen Bau zu 80 Prozent bezuschusst. Die Alternative: Der Staat baut, aber erst in vielen Jahren.
Nachdem das Verfahren klar war und der Stadtrat zähneknirschend zugestimmt hatte, ging es recht flott: Nur fünf Monate nach dem Spatenstich konnte Politprominenz aus den Freistaat, dem Bezirk, dem Kreis und der Stadt die Straße nach kirchlicher Segnung für den Verkehr frei geben. Die Gesamtkosten für den Straßenbau beliefen sich auf 2,55 Millionen Euro, wobei auf die Staatsstraße 1,95 Millionen Euro und auf die Kreisstraße 600 000 Euro fielen.
Alle Michelfelder sind mit dem Straßenneubau aber noch nicht zufrieden, wie am Rande der Veranstaltung zu erfahren war: Da die Umgehung noch nicht in die Navigationssysteme übernommen worden ist, rumpelt der eine oder andere Lkw immer noch durchs Dorf, eine Dachrinne musste schon mehrmals erneuert werden.