Die „schamisen – 6 stille momente“ muss man nicht kennen. Sollte man aber. Sie sind ein Kitzinger Produkt. Dahinter verbirgt sich Musik für ein Streichorchester, die Hermann Seidl vor 16 Jahren geschrieben hat. Wer das Werk einmal auf großer Bühne hören möchte, der sollte sich die Septembermitte freihalten. Dann präsentiert der Kitzinger Komponist die stillen Momente und noch viel mehr mit seinem Kammerorchester Kitzingen. Das geht in sein viertes Jahr. Und bleibt seiner Devise treu, junge und alte Musik zu spielen. Hauptsächlich Barockes Die etwa 20-köpfige junge Truppe will bei ihren zwei Konzerten im September (am 15. in Iphofen und am 16. in Aub) hauptsächlich Barockes spielen. Es geht um Werke für Streichorchester, zum Teil mit Bläsern und Basso Continuo, von Händel, Telemann und Lully. Dazu kommt Musik der Gegenwart von Harald Genzmer, Christoph Wünsch (Professor an der Würzburger Musikhochschule) und eben Seidl. Als Solisten haben bis jetzt Rebecca Zack (Querflöte), Christopher Zack (Viola) und Burkard Lutz (Klavier) zugesagt. Das Kammerorchester besteht aus „einigen sehr guten Schülern des Kitzinger Gymnasiums, mehreren ehemaligen Schülern von mir, Musikstudenten, Liebhabern und einigen professionellen Musikern“, fasst Seidl zusammen. 50 Prozent sind Stammbesetzung. Zuwachs ist willkommen, gerade Geigenplätze sind zur Zeit gefragt. Man muss kein Profi sein, um mitzumischen. Wer unsicher ist, kann einfach einmal vorspielen. Des Dirigenten Devise: „Lieber mutig sein, bevor verborgene Talente verborgen bleiben.“ Außerdem „findet man gerade bei den Musikern die netten Leute“, sagt Christa Büttner, die sich im Orchester mit um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Die Musiker sind nicht als Verein organisiert. Im Grunde sind sie eine Privatinitiative. Deshalb hat das Kitzinger Kammerorchester auch noch kein großes Konzert in Kitzingen gegeben, beispielsweise in der Alten Synagoge. Das wäre zu teuer. „Wir müssten drauflegen“, meint Seidl. In Iphofen etwa greift die Stadt unter die Arme, tritt als Veranstalter auf und freut sich, dass bei den Konzerten immer auch der letzte Notsitz vergriffen ist. Auch in Aub kann sich das Orchester aufs Künstlerische konzentrieren. Sichtungsprobe am 14. Juli Die erste Konzentrationsübung ist bei der Sichtungsprobe am Samstag, 14. Juli, im Pfarrheim Kitzingen Siedlung. Vom 7. bis zum 9. September ist das Proben-Wochenende auf Burg Rothenfels. Die Kosten für die Unterkunft müssen die Teilnehmer selbst bezahlen. Generalprobe ist am Samstag, 15. September, 9 Uhr, in der Rathaushalle Iphofen, das Konzert am Abend beginnt um 20 Uhr. Tags darauf, ebenfalls um 20 Uhr, ist das Konzert in der Spitalkirche in Aub. Wer mitspielen oder sich näher informieren möchte, kann Hermann Seidl eine E-Mail schicken (hermannseidl@web.de) oder anrufen: Telefon (0 93 21) 2 16 06.
KITZINGEN