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WIESENBRONN: Von der Nähmaschine an den Altar

WIESENBRONN

Von der Nähmaschine an den Altar

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    Neue Pfarrerin: Am Sonntag hält Esther Meist ihren ersten Gottesdienst in Wiesenbronn.
    Neue Pfarrerin: Am Sonntag hält Esther Meist ihren ersten Gottesdienst in Wiesenbronn. Foto: Foto: Hess

    „Jetzt brennt wieder Licht in unserem frisch renovierten und energetisch sanierten Pfarrhaus“, sagt Harald Wilhelm, Vertrauensmann der evangelischen Kirchengemeinde in Wiesenbronn. Er freut sich schon auf das Ende der Vakanz-Zeit, denn mittlerweile ist die neue Pfarrerin Esther Meist im Pfarrhaus eingezogen. Offiziell hat sie die Pfarrstelle am 1. November angetreten, Einführungsgottesdienst ist am kommenden Sonntag, 6. November, um 14 Uhr.

    Die 43-Jährige stammt aus Feuchtwangen und ist eine Quereinsteigerin im Pfarrdienst: Nach der Mittleren Reife begann sie eine Lehre als Schneiderin und arbeitete bis ins Jahr 1990 in diesem Beruf. Wegen der unsicheren Situation in der Textilindustrie machte sie in einem Nürnberger Kolleg das Abitur nach und nahm ein Theologie-Studium auf – den Entschluss, Pfarrerin zu werden, fasste sie aber erst in der Studienzeit.

    Christlich geprägtes Elternhaus

    „Ich komme aus einem christlich geprägten Elternhaus, in dem es selbstverständlich war, Gewerkschaftsmitglied zu sein“, beschreibt Ester Meist ihre Wurzeln. Nach dem ersten kirchlichen Examen trat sie im mittelfränkischen Hersbruck ihre Vikars-Stelle an und wurde im Jahr 2004 als Pfarrerin zur Anstellung nach Tambach bei Coburg beordert. Dort blieb sie auch als fertige Pfarrerin, ehe sie sich heuer für die Wiesenbronner Stelle bewarb. „Das hatte hauptsächlich private Gründe“, erklärt die 43-Jährige, die nach einer halben Pfarrstelle suchte, von der aus Feuchtwangen schneller zu erreichen ist. Denn in Feuchtwagen leben ihre Eltern und ihr selbstständiger Mann Klaus Klein hat dort eine Dentalfabrikation. „Dadurch haben wir mehr Zeit für uns als Ehepaar“, betont die kinderlose Pfarrerin.

    Sie hatte sich im Juli beim Wiesenbronner Kirchenvorstand vorgestellt und dort einen guten Eindruck hinterlassen, wie Vertrauensmann Harald Wilhelm bestätigt. „Frau Meist ist eine in sich ruhende Frau, die weiß, was sie will“, charakterisiert Wilhelm die Geistliche. „Ich habe hier eine wohltuende Offenheit erlebt“, sagt Esther Meist und freut sich schon auf ihre seelsorgerische Arbeit.

    „Wir leben gerne auf dem Dorf und hier habe ich eine kompakte Kirchengemeinde“, schätzt Esther Meist die Konstellation in Wiesenbronn, nachdem sie zuvor in oberfränkischen Gefilden zahlreiche Gemeindeteile zu betreuen hatte. Die neue Pfarrerin findet Wiesenbronn landschaftlich schön gelegen und schwärmt vom „wunderschönen Pfarrhaus“.

    Nähzimmer im Pfarrhaus

    Dort hat sich die einstige Schneiderin wieder ein Nähzimmer eingerichtet, denn ihren erlernten Beruf möchte sie nicht missen und das Nähen ist heute noch ihr Hobby. Sie wirkt ausgeglichen und sieht sich als Pfarrerin, die gerne auf Menschen zugeht. „Ich empfinde es als Privileg, in jedes Haus kommen zu können“, sagt die 43-Jährige. Sie strahlt Bodenhaftung aus und macht den Eindruck, eine Sprache zu sprechen, die alle ihre Schäfchen verstehen.

    „Ich arbeite gerne mit Konfirmanden und habe eine große Liebe zum Gottesdienst“, nennt Esther Meist Präferenzen ihres Berufs. Am kommenden Sonntag kann sie ihre Liebe zur Liturgie erstmals unter Beweis stellen, wenn um 14 Uhr ihr Einführungs-Gottesdienst beginnt und die 43-Jährige ihre Premieren-Predigt hält.

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