Jetzt, da in Kürze wieder das Winzerfest gefeiert wird, sieht man ihn immer noch vor sich. Wie er mit seiner „Rentnerband“ (so nannte er liebevoll seine Helferschar) Tische und Bänke aufbaute und auch sonst gerne nach dem Rechten sah. Wie er zur Eröffnung im roten Sakko neben der Weinprinzessin ins Rentamt einzog, später beim Schoppen an einem der Tische saß oder launig seine Runden drehte. Als „Mister Winzerfest“ hatte sich Walter Schubert einen Namen gemacht in Iphofen. Aber nicht nur als das. Am Dienstag, 20. Juni, ist er – im Alter von 72 Jahren – gestorben.
Viel Engagement in der Winzergemeinschaft
Der Mann war das, was man einen Tausendsassa nennen konnte. Er war an vielen Ecken der Stadt zu finden, aber kaum zu greifen. Beim FC war er mehr als ein Vierteljahrhundert lang Vorsitzender; und in der Winzerfestgemeinschaft leistete er von 1990 bis 2011 weit mehr als 3000 Stunden ehrenamtliche Arbeit als Geschäftsführer. Bei aller Tatkraft und Umtriebigkeit ist Walter Schubert stets Mensch geblieben, liebenswürdig, freundlich und charmant. Einer, der nie aneckte und mit keinem ernstlich in Streit geriet. Einer, der sich im Kreise seiner vielen Bekannten gerne einen guten Schoppen gönnte und von den alten Zeiten schwärmte.

Goldener Ehrening
Die Eltern waren einst aus Tschechien gekommen, sein Vater war ein gefürchteter Kommunalpolitiker und mächtiger Gewerkschafter. Schubert, der als Maler und Verputzer begann, ging später zu Knauf, wo er bis zum Ruhestand blieb. Für die SPD saß er sechs Jahre im Stadtrat, wo er zu den ruhigeren Vertretern seiner Zunft gehörte. Von Bürgermeister Josef Mend bekam er später den goldenen Ehrenring der Stadt Iphofen verliehen. Eine würdige Auszeichnung für den ehrlichen, gradlinigen Mann, der mit seiner Frau in Iphofens ältester Siedlung am Geiersberg wohnte. Insignien wie diese hat er nie gebraucht, um sich zu engagieren.