Die Gartenwasserpauschale ist tot, es lebe der Wasserzähler. Auch nach der Abschaffung der Pauschale, mit der Gartenbesitzer in Kitzingen Abwassergebühren sparen konnten, gibt es für diesen Personenkreis Einsparmöglichkeiten. Allerdings nicht mehr ohne Aufwand und pauschal, sondern mit einer zweiten Wasseruhr und genauem Ablesen.
Die zweite Wasseruhr ist eine Möglichkeit, die es schon immer gibt. Die Licht-, Kraft- und Wasserwerke (LKW) als Kitzinger Trinkwasserversorger installieren neben der normalen Wasseruhr, die alles zählt, was ins Haus fließt, eine zweite Uhr. Über die wird erfasst, wieviel Wasser im Garten gezapft wird.
Vor der jährlichen Abrechnung werden beide Zähler abgelesen. Der Verbrauch für den Garten wird vom Gesamtverbrauch abgezogen. Für die Kubikmeter, die danach übrigbleiben, müssen die Abwassergebühren gezahlt werden. Derzeit gut zwei Euro pro Kubikmeter. Das Wasser, das im Garten versickert, fließt nicht in die Abwasserrechnung mit ein. Die kommt übrigens von der Stadt Kitzingen und wird anhand der von der LKW ermittelten Verbrauchszahlen erstellt.
Die Frage ist: Für wen rechnet sich der Einbau einer zweiten Wasseruhr? Oberbürgermeister Siegfried Müller sagte bei der Abschaffung der Pauschale, dass sich das jeder Gartenbesitzer selbst ausrechnen müsse.
Die Grundlagen für diese Rechnung liefern die LKW. Die stellt die Wasseruhren zur Verfügung. Die bleiben nach dem Einbau, den entweder die LKW oder ein Installateur übernimmt, im Eigentum des Wasserlieferanten. Die berechnet dafür monatlich 82 Cent „Leihgebühr“ – mehr fällt nicht an. Das heißt, der zweite Zähler kostet rund zehn Euro im Jahr.
Dazu kommen allerdings die einmaligen Kosten für die Installation, die je nach Situation der Leitungen vor Ort zwischen 50 und über 100 Euro oder auch mehr kosten kann.
Rentiert sich ein Einbau? Klar ist, erst einmal müssen mindestens fünf Kubikmeter (umgerechnet 500 Gießkannen) im Garten verbraucht werden, um die monatliche Leihgebühr wieder reinzuholen. Erst ab dann rechnet sich das Geschäft bei einem Abwasserpreis von rund zwei Euro. Und bis sich der Einbau bezahlt gemacht hat, muss sehr viel Wasser in den Garten fließen. Wie sagte der OB richtig: „Die Rechnung muss jeder für sich aufmachen.“