„Die Post, des war mein Leben – Poststellen in Unterfranken“ lautet der Titel einer Wanderausstellung des Bezirks Unterfranken, die vom 6. bis 20. Mai im Martinushaus in der Kirchenburg in Willanzheim gezeigt wird. Eine Fülle von Fotos und ideenreich präsentierten Original-Gegenständen lassen die große Zeit der Poststellen auf dem Land in den 1950er und 1960er Jahren wieder aufleben.
„Schützt dieses Telefon. Es kann Leben retten.“ Dieser Aufkleber prangt auf einer Telefonzelle aus den 60er Jahren. Daneben hängen ein Briefkasten und ein so genannter Wertzeichengeber. Das ganze Ensemble ist Kernstück der Ausstellung. Die Poststelle war einst unverzichtbarer Bestandteil des Dorfes: Wer dort arbeitete, kannte jede und jeden im Dorf, wusste um die Sorgen und Nöte der Kundschaft. Und manche Posthalterin, mancher Posthalter sagte: „Die Post, des war mein Leben“.
Die goldene Zeit der großen Postämter und vor allem der kleineren Poststellen auf dem Land ist zwar längst vorbei. Aber bis in die 1970er Jahre waren die Poststellen die Drehscheibe der Kommunikation: Hier gab man Briefe und Pakete ab, wobei Päckchen in die damalige DDR oft den Löwenanteil ausmachten. Der schnellen Kommunikation dienten damals Telegramme, die über Geburt oder Tod informierten, mit denen man Glückwünsche überbringen oder Geschäfte abwickeln konnte. Poststellen waren die Nahtstelle, von der aus die Kommunikation mit der ganzen Welt möglich war.
In der Ausstellung können die Besucher auch selbst aktiv werden: Für die Kinder gibt es einen Spielbereich und für Jung und Alt ein Brettspiel, das einlädt zur einer Reise „Mit der Post durch Unterfranken“.
Öffnungszeiten: jeweils samstags und sonntags von 13 Uhr bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. (0 93 23) 38 74.