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KITZINGEN: Wo Kinder Rohkost mögen

KITZINGEN

Wo Kinder Rohkost mögen

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    Mahlzeit: Von wegen Kinder mögen weder Fisch noch Salat. Im evangelischen Kindergarten Alemannenstraße in Kitzingen langen die Kleinen gerne kräftig zu, egal was Küchenchefin Christine Denk und ihr Team auf den Tisch bringen. Wichtig ist dabei, dass Essen zubereitet ist und die Zutaten aus der Region und der Speiseplan abwechslungsreich sind.
    Mahlzeit: Von wegen Kinder mögen weder Fisch noch Salat. Im evangelischen Kindergarten Alemannenstraße in Kitzingen langen die Kleinen gerne kräftig zu, egal was Küchenchefin Christine Denk und ihr Team auf den Tisch bringen. Wichtig ist dabei, dass Essen zubereitet ist und die Zutaten aus der Region und der Speiseplan abwechslungsreich sind. Foto: Foto: Ralf Weiskopf

    Kinder essen am liebsten Pommes, Pizza, Spaghetti und Hamburger. Stimmt – aber nur, wenn sie nie gelernt haben, dass Kartoffeln, Reis oder Nudeln, Rohkostsalate, frisches Obst, Milch- und Vollkornprodukte, wenn sie frisch und lecker zubereitet sind, nicht nur gesund sind, sondern auch gut schmecken.

    Den Beweis dafür liefern die Kinder im evangelischen Kindergarten Alemannenstraße in Kitzingen. Der ist der erste Kindergarten im Landkreis, der am Coachingprogramm des Fachzentrums Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Würzburg teilgenommen hat.

    Zutaten aus der Region

    Ein halbes Jahr lang hat die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin Gwendolin Wagner das Küchenteam, die Erzieherinnen und Eltern des Kindergartens begleitet und sie Schritt für Schritt dem Ziel näher gebracht. Das lautete, Kinder der Mittagsbetreuung an eine abwechslungsreiche, gesunde Kost heranzuführen. Dabei sollten die Zutaten möglichst saisonal und aus der Region stammen.

    Nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wurde der Speiseplan durchforstet und den Anforderungen an eine kindgerechte Ernährung angepasst. Mit Erfolg, wie sich zeigte, als das Projekt vorgestellt wurde. Zwölf Wochen lang gibt es auf dem Speiseplan keine einzige Wiederholung. Über einen Zeitraum von vier Wochen stehen Fleischgerichte maximal achtmal auf der Speisekarte, einmal wöchentlich gibt's Fisch, alle zwei Wochen eine Eierspeise oder ein süßes Hauptgericht.

    Mindestens zweimal in der Woche sind Obst und Milchprodukte wie Joghurt Bestandteil des Mittagessens. Gemüse, Rohkost, Salat, Kartoffeln, Reis oder Nudeln kommen täglich auf den Tisch. „Es gibt Kinder, die kannten bisher Fisch höchstens als Fischstäbchen. Jetzt mögen sie auch Seelachsgulasch mit Salzkartoffeln“, freute sich Gwendolin Wagner.

    Für Küchenchefin Christine Denk und ihr Team, aber auch für Kindergartenleiterin Marie-Luise Tischler-Nelson bedeutete die Umstellung nicht nur, Schulungen zu besuchen, sondern auch sonst jede Menge Arbeit. Christine Denk kauft für die rund 40 Kinder nicht mehr täglich ein, sondern bestellt ihren Bedarf seither bei einem Großverbrauchermarkt. In die Versorgung mit Lebensmittel eingebunden sind Etwashäuser Gärtner, die liefern, was gerade Saison hat.

    Als Nachtisch gibt es mal Obst, mal Joghurts odert Shakes und manchmal sogar ein Eis. Dass es nicht nur den Kindern schmeckt, davon überzeugten sich stellvertretender Landrat Robert Finster, Stadträtin Astrid Glos, Pfarrer Uwe Bernd Ahrens und Irene Dietrich-Strehlow vom Landratsamt. Ahrens nannte das gemeinsam Essen einen Teil unserer Kultur, der in vielen Familien – arbeits- und zeitbedingt – immer mehr verloren gehe. Das sei schade. Deshalb sei es wichtig, dass die Kinder kochen und essen im Kindergarten gemeinsam erleben.

    Erste Erfahrungen zeigten, dass sich die Kleinen zuhause bei ihren Eltern manchmal über das Essen beklagen. Es komme zu Veränderungen und Bewegung in den Familien. Das gemeinsame Essen werde wieder wichtiger genommen, so Ahrens.

    Robert Finster lobte das Projekt und sagte, es sei wichtig die Kinder an regionale Produkte heranzuführen. Das wichtigste Ziel sei, dass sich Ernährung am Bedarf der Kinder orientiert, sagte die stellvertretende Leiterin des Fachzentrums, Christine Zehnder.

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