In der ersten Woche nach dem Brand hat Ernst Kessler keine zehn Stunden geschlafen. Wenn dann doch mal die Augen kurz zufielen, waren sie wieder da, diese furchtbaren Bilder. Wie in der Nacht zum 31. Mai gegen halb zwei die Flammen aus der Werkstatt schlagen. Wie die Dachplatten fliegen. Wie sich eine vierköpfige Familie, die Mietsräume in der Schreinerei bewohnt, gerade so retten kann. Wie innerhalb von Minuten ein Lebenswerk in Schutt und Asche liegt. Totalschaden. Dazu die Angst, dass auch noch das gerade einmal 20 Meter entfernte Wohnhaus der Familie Kessler ein Raub der Flammen werden könnte.
POSSENHEIM