Freitags wird der Club zum "Body & Soul" und damit zum Mekka aller Freunde von HipHop und R'n'B. Am Samstag finden sich alle Liebhaber von Drum'n'Bass, House und Techno hier ein - dann heißt der Laden auch "Planet House".
In den letzten Wochen wurde in den Räumen kräftig gearbeitet, gestrichen und renoviert. Am "Body & Soul"-Freitag gibt es auf zwei Ebenen Black Music, Dancehall- sowie Reggae-Musik. Manchmal treten dann auch Live-Acts auf. Am Samstag, dem "Planet House"-Tag, werden elektronische Beats geboten.
Namhafte DJs sollen dann ihren Weg ins Kitzinger Gewerbegebiet Goldberg finden. Neu ist der Chillout-Bereich, mit gemütlichen Sofas ausgestattet, in den sich die Besucher zum Entspannen und Kuscheln zurückziehen können. Ebenfalls neu ist die Soundanlage. Und es gibt eine Homepage: Unter www.planet-house.info findet Ihr nicht nur das aktuelle Programm, sondern auch Fotos der vergangenen Events.
Fünf Jahre lang hatte dieses Doppelkonzept Erfolg in Kitzingen und weit darüber hinaus, zog deutsches und amerikanisches Publikum gleichermaßen an. Dann war plötzlich Schluss. Der Krieg in Afghanistan machte den Betreibern einen Strich durch die Rechnung. Die in Kitzingen stationierten Soldaten machten den Großteil des Stammpublikums aus und durften jetzt nicht mehr aus ihren Kasernen.
Gleichzeitig stand die Verlängerung der Konzession um weitere fünf Jahre an. Somit steuerte die Chefetage auf eine ungewisse Zukunft zu. "Lieber jetzt schließen, da wir es freiwillig können und noch nicht unfreiwillig müssen", lautete die Devise. In den folgenden Jahren versuchten sich verschiedene Betreiber mit unterschiedlichen Konzepten an der Location:
Zuerst ging Björn Dietsch - ein echter "Fetenguru" aus Albertshofen und verantwortlich für mehrere Großevents der Region, unter anderem in der Dettelbacher Frankenhalle - an den Start und nannte den Laden "Cage Club". Dort wurde von nun an Disco-Musik und Club-Feeling geboten - ohne großen Erfolg. Dann kam die "Rock Church". Vom neuen Betreiber Holger Judt mit großem Aufwand beworben und mit attraktivem Programm für die Freunde der Gitarrenmusik. Die "Kirche" der Rockmusik musste aber von Anfang an auf eine kleine Gemeinde bauen, deren Glieder sich im Lauf der Monate nicht unbedingt vermehrten.
Erst vor wenigen Monaten erinnerten sich Michael Luckert und Gerrit Fromme, zwei eingefleischte Diskothekenbesitzer und Kneipiers, an den Ruhm, den das Gebäude im Goldberg noch vor zirka zehn Jahren inne hatte, als der damalige "Tanzpalast" auf eine Anhängerschaft nahezu aus dem gesamten Bundesgebiet zählen konnte. Freitag und Samstag hieß der Laden jetzt "Tanzpalast", kurz "TP", am Donnerstag verwandelte sich das Haus wieder zurück in die rockige Kirche. Auch Live-Musik kam nun zum Zug: Noch vor wenigen Wochen wurde gemeldet, dass alle vier Wochen eine Band im Goldberg auftreten soll. Wiederum Fehlanzeige. Aus schleierhaften Gründen war wieder Schluss mit lustig. Jetzt wird wieder an der Uhr gedreht und die guten, alten Zeiten sollen heraufbeschworen werden.