St. Johanniszweigverein, der Elternbeirat und das Kindergartenteam gaben für die Bevölkerung einen Empfang im Kindergarten und luden anschließend in die Mehrzweckhalle ein.
Den Festtag - 70 Jahre Kindergarten und 25 Jahre "Zwergenhöhle" - begannen mit einem Gottesdienst Pfarrer Alfons Schauer in der St. Immina-Kirche und Festprediger Dekan Rudolf Kunkel. Bei der festlichen Gestaltung des Gottesdienstes haben mitgewirkt der Polizeichor Würzburg mit dem Solisten Georg Hiller, Organist Martin Karle und das Kindergartenteam mit den Kindergartenkindern. Den festlichen Kindergottesdienst hat Wortgottesdienstleiterin Doris Grimm mit ihren Helfern und den Kleinsten in der St. Jakobus-Kirche gefeiert.
Mit dem Gedanken, eine "Kinderbewahranstalt" zu bauen, befassten sich bereits Mitte der 20er Jahre Pfarrer Johann Freitag und die Gemeinde, um so auch Klosterschwestern nach Himmelstadt zu holen. Sein Nachfolger Pfarrer Georg Schmitt gründete 1929 mit 80 Himmelstadtern den St. Johanniszweigverein und baute in Zusammenarbeit mit Kirche und Gemeinde 1929 den ersten Kindergarten neben der Schule. Am 11. Januar 1931 wurde er geweiht.
Marienheim
Man fror gewaltig an dem Wintertag, aber die Freude und Begeisterung siegten über den Frost. Die Begrüßung der Gäste und die Einholung der Schwestern spielte sich an der Mainbrücke ab. Den damaligen Neubau "Marienheim" zu taufen, so berichtete Guntram Gehrsitz, Vorsitzender des St. Johanniszweigverein, in seiner Laudatio, hätte nicht treffender beschrieben werden können. Die Gemeinde hatte 50 000 Mark aufgewendet.
Nachdem bereits im Jahr 1906 die Stiftung "Kinderbewahranstalt" gegründet wurde, ging diese Stiftung 1929 in den St. Johanniszweigverein über. Das Marienheim wurde im Laufe der Jahre umgebaut, um so mehr Raum für die Schwestern zu gewinnen. In der Geschichte des Kindergartens haben 20 Schwestern von der Kongregation der Töchter des Allerheiligsten Erlösers aus Würzburg als Kinder-, Kranken- und Hausarbeitsschwestern gewirkt. Oft musste nur eine Schwester zeitweise bis zu 70 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren betreuen.
Erst am 17. Oktober 2000 habe er, so Gehrsitz, die letzte im Himmelstadter Kindergarten beschäftigte Ordensschwester, Schwester Stanisla, zu ihrem 85. Geburtstag im Mutterhaus in Würzburg besucht.
Pfarrer und Dekan Ludwig Hart gab 1973 den Anstoß für den Bau eines neuen Kindergartens, als der alte aus allen Nähten platzte. Schließlich kaufte die Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Hugo Schäfer von verschiedenen Eigentümern Grundstücke auf und übertrug diese der katholischen Kirchenstiftung.
Am 1. September 1975 bezogen 52 Kinder erstmals den neuen Kindergarten. Verbunden mit der Inbetriebnahme des neuen Kindergartens war die Auflösung der Schwesternstation - nach 44 Jahren. Die Einweihung des jetzigen Kindergartens war am 26. Oktober 1975, vor 25 Jahren.
28 Mitarbeiter
Bis heute haben 28 Praktikantinnen, Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen im Kindergarten gearbeitet. 1800 Kinder haben in 25 Jahren den Kindergarten besucht.
Erzieherin und Kindergartenleiterin Monika Amrhein stellte ihre Grußworte und das Thema "Gemeinsam leben - gemeinsam wachsen". Jegliche Autorität wurde damals in Frage gestellt. Erst langsam entwickelte sich aus dem autoritären und dem antiautoritärem Erziehungsstil der demokratische, partnerschaftliche.
Bezogen auf den Kindergarten bedeutet dies, dass Kinder gefragt und von Erwachsenen als Persönlichkeit angesehen werden. Kinder gestalten aktiv ihren Alltag mit, sie dürfen und sie sollen sagen, woran sie Spaß haben.
Bürgermeister Günter Hofmann bezeichnete den Kindergarten als grüne und blühende Landschaft und wünschte, dass die Saat, die immer wieder gelegt werde, gut aufgehen möge. Die Gemeinde sei bemüht, den Kindergarten nicht im Regen stehen zu lassen, sagte er und bemerkte mit einem Augenzwinkern, dass Regen für die Saat gut sei und überreichte diesen Regen in Form einer Spende zum Jubiläum.
Edwin Balling, Rektor der Grundschule, überbrachte als Geschenk für die täglichen Anforderungen ein Lied, von ihm selbst getextet. Die Kindergarten-Hymne, unter Gitarrenbegleitung von Edwin Balling und Sänger Herbert Bauermees, wurde von allen Gästen gesungen.
Harald Führer, Vertreter der Himmelstadter Ortsvereine, wünschte dem Kindergarten ein gutes Miteinander-Anpacken, da hier die Grundlagen für ein gutes Funktionieren im späteren Vereinsleben gelegt würden. Harald Führer wünscht dem Kindergarten "viel Lärm um nichts".
Den festlichen Empfang umrahmte das Klarinettentrio der Himmelstadter Musikkapelle mit Alexandra Röder, Stefanie Gehrsitz und Felicitas Krebs.
Nach dem Festempfang im Kindergarten hatte das Kindergartenteam in die Mehrzweckhalle zum Theaterstück "Der Räuber Hotzenplotz" eingeladen. Schauspielerisches Talent der Akteure zog das Publikum in den Bann. Es spielte das Kindergartenpersonal Monika Amrhein, Simone Hohmann, Sabine Schwital, Doris Koch, Petra Blaß und Karoline Mürling.