Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

30 Prozent mehr Klagen

Lohr

30 Prozent mehr Klagen

    • |
    • |

    Heilbronn (HVB) Stefan Fiebig, Arbeitsrichter beim Arbeitsgericht Heilbronn und gleichzeitig Pressesprecher, ist seit Jahren zuständig für den Main-Tauber-Kreis. Er kennt die Situation auf dem Arbeitsmarkt gut und weiß, dass eine schwache Konjunktur und steigende Insolvenzen Mehrarbeit für die Arbeitsrichter bedeuten.

    Durch die konjunkturelle Flaute hätten sich die Klageeingänge beim Arbeitsgericht Heilbronn in den vergangenen drei Jahren um über 30 Prozent erhöht, so Fiebig. "Denjenigen, die klagen, geht es um den Erhalt des Arbeitsplatzes", weiß er. Die Vergleiche, bei denen es um die Höhe der Abfindung gehe, sänken laut seiner Einschätzung, denn: "Was nutzt eine hohe Abfindung, wenn die Perspektive fehlt?"

    Rund 15 strittige Fälle würden pro Woche in der Güteverhandlung beim Heilbronner Arbeitsgericht geklärt, drei bis sechs Fälle bei der wöchentlichen Kammerverhandlung. "Die Vergleichsbereitschaft wird durch die Verfahrensdauer erhöht." Wandere ein Fall bis zum Landesarbeitsgericht, seien im Schnitt 1,5 Jahre anzusetzen, werde das Bundesarbeitsgericht bemüht, seien gar rund drei Jahre bis zum Urteil anzuberaumen. Bei einer solchen Zeitspanne habe sich der Arbeitnehmer fast schon vom Betrieb entfremdet, meint Fiebig.

    Der Arbeitsrichter sieht neben der schwachen Konjunktur, die vor allem Unternehmen betrifft, die von öffentlichen Aufträgen abhängen, auch die Vorgaben der Banken im Rahmen von Basel II als Grund für steigende Insolvenzzahlen. Aufgrund der Klageflut hat das Arbeitsgericht Heilbronn zum 1. Juli einen weiteren Arbeitsrichter zugewiesen bekommen. "Das reicht allerdings nicht, um die gestiegene Quote aufzufangen", ist Fiebig sicher.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden