In Waldzell oberhalb der Kreisstraße in Richtung Pflochsbach in Höhe der Kläranlage fielen täglich bis zu 150 Kröten, darunter auch viele Paare - das größere Weibchen trägt das Männchen -, in die sieben Fangeimer hinter dem 350 Meter langen Krötenleitzaun. Dieser Zaun wird alljährlich vom Kreisbauhof des Landkreises errichtet.
Mindestens zweimal am Tag wurden die Kröten von einem freiwilligen Helfer aus Waldzell, der Mitglied der Ortsgruppe Lohr im Bund Naturschutz ist, in einen anderen Eimer "umgefüllt" und dann über die Straße getragen. Die Hauptlaichplätze befinden sich nämlich unterhalb davon am Zeller Graben.
Die Wanderung hatte dort am 25. März begonnen und bis Wochenende gedauert, also nahezu 17 Tage. Insgesamt wurden über 700 Frösche während dieser Zeit gezählt. Dies war in etwa das Doppelte gegenüber dem Vorjahr.
Doch nun beginnt schon wieder die "Heimreise", das heißt nach dem Ablaichen laufen die Kröten-Männchen und -Weibchen getrennt wieder in ihren angestammten Lebensraum zurück. Für die ersten davon bilden die Fangzäune jetzt wieder ein Hindernis, diesmal aber in anderer Richtung, doch die Kröten können sich durch die speziell gebogene Unterkante der Schutzzäune darunter hindurch schieben.
Da der Zaun aber seinen Hauptzweck zur Erhaltung der Krötenpopulation und zur Verkehrssicherheit erfüllt hat wird er in den nächsten Tagen wieder abgebaut werden. Denn die Jungfrösche werden dann erst im Juni/Juli folgen.