Rund 7300 Karpfen mehr schwimmen seit Donnerstagnachmittag im Main zwischen Neuendorf und Neustadt. Diese Menge an Spiegel- und Schuppenkarpfen hat die Fischerzunft Lohr an fünf Stellen ausgesetzt. Der Preis dafür: Knapp 5000 Euro.
Wie Alfred Höfling, der Vorsitzende der Fischerzunft, dabei erklärte, ist die Aktion Bestandteil des der Zunft aufgetragenen jährlichen Besatzes des Mains mit jungen Fischen. Gesetzlich ist die Fischerzunft dazu verpflichtet, die Hälfte der Einnahmen, die sie durch die Ausgabe von Fischereikarten einnimmt, wieder für den Besatz mit Fischen auszugeben. Die Fischerzunft Lohr investiere jedoch seit Jahren deutlich mehr als die vorgeschriebene Menge.
2014 Fische für 18 000 Euro
Im vergangenen Jahr beispielsweise habe man für 18 000 Euro Fische gekauft und im Main freigelassen. Zu den Fischen, die in den Main eingesetzt werden, gehören beispielsweise so genannte vorgestreckte Farmaale, die zwischen acht und zehn Zentimeter lang sind. Daneben entlasse man regelmäßig auch zwischen zwölf und 30 Zentimeter lange Hechte und Zander in den Fluss, seltener Weißfische wie beispielsweise Rotaugen. Letztere vermehren sich laut Höfling auch ohne menschliches Zutun ausreichend im Main.
Die Spiegel- und Flusskarpfen, die am Donnerstag in ihre neue Heimat entlassen wurden, kamen aus der Fischzucht Gerstner bei Obervolkach im Landkreis Kitzingen. Wie Fischwirt Oliver Oertel erklärte, handelt es sich um „einsommrige“, also etwa einjährige Fische.
Zwischen 40 und 80 Gramm
Während ein Spiegelkarpfen dieses Alters rund 80 Gramm wiegt, bringt es ein Schuppenkarpfen, auch Wildkarpfen genannt, auf etwas über 40 Gramm.
Um die 7300 Fische auf die von unter Neustadt bis Neuendorf reichende Gewässerstrecke der Fischerzunft Lohr zu verteilen, wurden sie an mehreren Stellen zwischen Neuendorf und Rodenbach in den Fluss entlassen.
Bei Karpfen genügten weniger Stellen, so Höfling, da sich die Tiere mit der Strömung verteilten. Raubfische wie Hecht oder Zander hingegen müsse man deutlich besser verteilen.