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LOHR: 86 Absolventen an Mittelschule Lohr verabschiedet

LOHR

86 Absolventen an Mittelschule Lohr verabschiedet

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    Feierstunde an der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule: Schulleiterin Susanne Rinno (Zweite Reihe, links) und ihr Kollegium verabschiedeten am Donnerstag drei neunte und eine zehnte Klasse.
    Feierstunde an der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule: Schulleiterin Susanne Rinno (Zweite Reihe, links) und ihr Kollegium verabschiedeten am Donnerstag drei neunte und eine zehnte Klasse. Foto: Foto: Rita Gress

    Es ist geschafft: Insgesamt 86 Absolventen aus drei neunten und einer zehnten Klasse wurden am Donnerstag in einer Feierstunde in der Aula Nägelsee von der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule verabschiedet.

    Schulleiterin Susanne Rinno legte ihrer Laudatio kreuzunglückliche Erfahrungen des Frankfurter Mediziners und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen auf einem Kreuzfahrtschiff zugrunde. Er sei auf dem falschen Dampfer gewesen. Nach Tagen auf See habe er in einem norwegischen Zoo einen Pinguin auf einem Felsen gesehen und augenblicklich sein Urteil gefällt: „Eine Fehlkonstruktion in Smoking, ohne Taille, ohne Knie.“

    Revidiert habe er seine Meinung, als er „seinen“ Pinguin im Wasser sah – einen hervorragenden Schwimmer, Jäger und Wassertänzer. Die Begegnung habe ihn zwei Dinge gelehrt: Mit einem schnellen Urteil könne man komplett falsch liegen. Und: Damit das eigene gute Können zum Tragen komme, sei das Umfeld wichtig.

    „Viele strengen sich ewig an, ihre Macken auszubügeln. Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig“, so die Schulleiterin.

    Die Mittelschule habe sich bewusst für das Profil „Inklusion“ entschieden. „Entsprechend erleben wir in unseren Jahrgangsstufen eine große Heterogenität mit Jugendlichen, die unterschiedliche Voraussetzungen, Möglichkeiten, Kompetenzen und Fähigkeiten haben.“

    Es dürfe nicht Ziel der Schule sein, die Schüler ausschließlich daran zu messen, ob sie den Mittleren oder Qualifizierenden Abschluss geschafft haben, sagte Rinno. Als Maß müsse gelten, ob jeder seinen Fähigkeiten entsprechend das Beste getan habe, einen Anschluss gemäß seiner Interessen und Fähigkeiten zu erhalten. „So, wie der Pinguin, der im Wasser sein Element gefunden hat, muss jeder sein Element finden.“

    Eine der wichtigsten Fragen im Leben jedoch sollte jeder Absolvent ehrlich für sich beantworten: „Habe ich alles getan, um mit dem, was ich erreicht habe, zufrieden zu sein? Habe ich meine Kompetenzen und Fähigkeiten so genutzt, dass ich das Beste für mich herausgeholt habe?“

    Rinnos Rat: „Bleibt nicht als Pinguin in der Wüste. Macht kleine Schritte und findet euer Wasser. Und dann: Springt und schwimmt! Und Ihr werdet wissen, wie wunderbar es ist, wenn Ihr in Eurem Element seid.“

    Bürgermeister Mario Paul verdeutlichte anhand einer Bilderbuchgeschichte, wie ein kleines Mädchen auf das anfangs düster scheinende Leben vorbereitet wurde. Erst als sie ihren Freund Ernst traf, ließ sie sich nicht mehr einschüchtern. „Es wird manchmal der Eindruck erweckt, dass nur ein Abitur oder ein höherer Schulabschluss zählen. Dem ist nicht so!“ Der Abschluss sei ein echter Türöffner für die Zukunft. „Gehen Sie mutig voran und vertrauen Sie auf sich, Sie haben sehr gute Berufschancen.“ Auch lasse das deutsche Bildungssystem weiterführende Wege offen.

    „Heute feiern wir den Abschluss, der als Ernst des Lebens begann“, resümierte Elternbeiratsvorsitzende Birgit Müller. Die Eltern seien stolz auf ihre Kinder, Dank gelte den Lehrern für Geduld, Emotionen und verbale Ausbrüche ertragen. Die Pädagogen hätten Frieden gestiftet, zu Toleranz animiert und eine „Rabaukengeneration“ zu einem guten Ende gebracht.

    An die Absolventen gewandt sagte sie: „Wendet Euer Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter Euch.“

    Die 9 GT (Rinno: „Das war unsere Kracherklasse“) nahm Rückblick auf „manchmal anstrengend, zeitweise in Ordnung, des Öfteren lustig.“ Sie seien nicht immer die beste Klasse gewesen. „Von unseren Lehrern haben wir viel gelernt, auch wenn wir es nie gezeigt haben.“

    In bewegenden Worten und fließendem Deutsch blickten Mariya Abu Rashid aus der Türkei, Eva del Pino Artiles Mejias (Gran Canaria/Spanien) und Mary Arbash aus Damaskus/Syrien auf einen Start zurück, der mit Sprachproblemen und Tränen begann und „in der besten Klasse“ endete.

    Für die M 10 sprach Fani Sapouridou: „Dank der Schulleitung und allen Lehrern sind wir gut gerüstet für die Zukunft.“

    Die Schülersprecher Manuel Müller und Fabienne Iser aus der M 10 und Lia von Galen, Sprecherin der M 9, resümierten: Es heiße nun, Eigenverantwortung zu übernehmen. „Nach der Schule ist mitten im Leben“, so Iser. Müller fügte an: „Das Trainingslager ist beendet, wir dürfen aufs Feld.“ An seine „Mitspieler“ appellierte er, fair zu spielen. „Und wenn ihr nicht gleich ein Tor erzielt, so kommt ein nächster Anpfiff.“

    Für den „Rauswurf“ hatte Richarda Köckemann, Klassenleiterin der 9 a, das Lied „Go Where Your Heart Leads You“ (Gehe, wohin dein Herz dich führt) des irischen Sängers Chris de Burgh gewählt. „Es ist der einzige Weg herauszufinden, wer du bist.“ Den Absolventen wünschte sie, es möge immer jemand an ihrer Seite sein. Musikalisch in feiner Manier gestaltet wurde die Abschlussfeier von der Bläserklasse.

    Die Absolventen

    Klasse 9 a: Maysam Abdul Hafiz, Maram Albaroudi, Odai Albaroudi, Denizhan Bellikli, Marleen Bernard (Klassenbeste), Tim Jannik Brand, Giulia Guercio, Jason Herzfeld, Moritz Schimmer, Salvatore Scire, Pauline Seubert, Lindany Vann (alle Lohr), Beleze Geresgiher, Moisei Kriukovskyi (beide Neustadt), Nico Herrmann, Samantha Mittelstaedt Jan Scheiner, Vanessa Stamm (alle Steinfeld), Maximilian Ott (Rechtenbach), Elisha Weber (Klassenbester; Frammersbach).

    Klasse 9 b: Diyar Ekinci, Fadia Fares Bakos, Stephan Fuchs, Sara Marramao, Islam Mehrabi, Larissa Meissner, Sophie Meissner, Hadil Sharoukh (alle Lohr), Hussein Abdirisaak, Sharif Babaie, Reza Rasoli, Klassenbeste Katja Schwab (alle Neustadt), Saidakbar Alozei, Laura Bednarz (beide Rechtenbach), Jannik Achterling (Steinfeld), Ennic Guntrum (Frammersbach).

    Klasse 9 GT: Mariya Abu Rashid, Mary Arbash, Miray Göksal, Leonie Jäger, Albin Maloku, Tobias Meier, Sreypich Siang (alle Lohr), Eva del Pino Artiles Mejias, Pascal Dütsch, David Grau (alle Partenstein), Timo Kübert, Matthias Sabo, Andreas Schönmayer (alle Neuendorf), Johannes Möhler, Lea Scheiner (beide Steinfeld), Mariam Castillo Lasso, Celine Scheuner (beide Rechtenbach), Lesia Kriukovska (Klassenbeste), Lea Schmidt (beide Neustadt), Fabio Congiu (Frammersbach), Lukas Dreilich (Bergrothenfels).

    Klasse M 10: Matthieu Baluti, Ege Celiker, Kemal Coban, Tülin Darac, Alexander Grimm, Fabienne Iser, Manuel Müller, Erik Riethmann, Svenja Sicheneder, Jonathan Sultan, Izabella Travancic (alle Lohr), Patrick Benn, Jonas Dittmann, Johannes Fuchs, Marvin Heim (alle Neustadt), Carsten Heuer, Stefan Roth, Fani Sapouridou (alle Neuhütten), Leon Geithe, Philipp Völker (beide Neuendorf), Katharina Goßmann (Klassenbeste), Jannik Lindner (beide Frammersbach), Mirco Maier (Partenstein), Fabian Matreux (Rechtenbach), Lena Gerhard (Klassenbeste; Steinfeld).

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