Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

Lohr: Abschied von verstorbenem Lohrer Künstler Roland Schaller

Lohr

Abschied von verstorbenem Lohrer Künstler Roland Schaller

    • |
    • |
    Die Tochter Mirja Schaller im Atelier ihres verstorbenen Vaters vor zwei neuen Gemälden, in denen er das Thema Baum auf seine für ihn typische Weise gestaltete. Es war nicht einfach, eine überschaubare Anzahl an Exponaten für die kommende Ausstellung auszuwählen.
    Die Tochter Mirja Schaller im Atelier ihres verstorbenen Vaters vor zwei neuen Gemälden, in denen er das Thema Baum auf seine für ihn typische Weise gestaltete. Es war nicht einfach, eine überschaubare Anzahl an Exponaten für die kommende Ausstellung auszuwählen. Foto: Wolfgang Weismantel

    Eigentlich hatte der Künstler Roland Schaller zu seinem 80. Geburtstag in diesem Jahr lange im Voraus eine Jubiläumsstellung in Lohr geplant. Da er Anfang November 2021 bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, findet nun unter dem Titel "Retrospektive" vom 30. April bis 15. Mai eine Ausstellung in der Alten Turnhalle statt.

    Sie erinnert an die Persönlichkeit Schallers, die das kulturelle Leben in Lohr über Jahrzehnte wesentlich mitgestaltet hat. Außerdem würdigt sie noch einmal sein künstlerisches Schaffen, mit dem er deutschlandweit und international über viele Jahre an Ausstellungen teilnahm und mit Preisen ausgezeichnet wurde.

    Kunstfreunde einladen

    Der Familie Schaller war es ein besonderes Anliegen, mit dieser "Retrospektive" noch einmal ein Zeichen zu setzen und Kunstfreunden aus Lohr, aber auch darüber hinaus das vielfältige künstlerische Werk an ausgewählten Beispielen nahe zu bringen.

    Besonders engagiert hat sich dabei die Tochter des Künstlers, Mirja Schaller. Sie hat in einem langen Prozess aus einem großen Fundus die Bilder und Objekte ausgewählt, die sie ganz besonders mit ihrem Vater verbindet und die seine Kreativität, Gestaltungskraft und Ausdrucksstärke eindrucksvoll vermitteln.

    Verschiedene Schaffensphasen

    Dabei hat sie sich so intensiv mit der künstlerischen Arbeit von Roland Schaller beschäftigt, dass sie immer wieder Neues in Werken entdeckte, die sie längst schon zu kennen glaubte: "Es war für mich faszinierend, was ein Bild an Tiefe und künstlerischen Impulsen ausstrahlen kann, wenn man es aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet."

    So beschreibt sie diese neue Erfahrung, die sie über mehrere Wochen bei der Vorbereitung der Ausstellung machen durfte. Und sie freut sich sehr, zum ersten Mal einen breiten Querschnitt der Werke ihres Vaters über verschiedene Schaffensphasen hinweg zeigen zu können, die sie auf diesem Weg noch einmal intensiv erlebte.

    Einsatz für Lohrer Kulturszene

    Organisiert hat sie die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe SpessART, die Roland Schaller mitgegründet hat und für die er sich stets leidenschaftlich engagierte. Für seine Künstlerkollegen ist es daher ein besonderes Anliegen, mit dieser Retrospektive seinen Einsatz für die Lohrer Kulturszene noch einmal hervorzuheben. Hartwig Kolb formuliert das so: "Roland Schaller hat unsere Gruppe zusammengehalten, uns inspiriert und unsere Projekte immer perfekt organisiert."

    Es war nicht einfach, aus dem umfangreichen Werk des Künstlers Schaller eine überschaubare Anzahl an Exponaten auszuwählen, die seine bevorzugten Techniken von Malerei über Zeichnung, Karikatur, Assemblage, Radierung und Plastik exemplarisch darstellen.

    Die Gäste können sich in der Ausstellung überraschen lassen von Motiven, in denen sie einen ungewöhnlichen Blick auf die Stadt Lohr werfen können. Aber auch Impressionen von Reisen des Künstlers werden in ganz besonderen ästhetischen Bildkompositionen zu entdecken sein.

    Sichtbar machen

    Immer wieder beschäftigt hat Roland Schaller das Thema Mensch. In einer Reihe von Zeichnungen wird dies deutlich, die den Abgrund dunkler Gefühle und großer Verletzlichkeit als wesentlichen Teil unseres Daseins aufzeigen.

    In all diesen Werken ist immer die Botschaft zu erkennen: Man soll sehen, was sichtbar ist und was nicht, sichtbar machen. Das gilt auch für die Reihe von großen Gemälden mit dem Thema Baum, für die er zunächst für ihn typisch spontan Skizzen gezeichnet hatte. Daraus entstanden Bilder, an denen der Künstler aktuell gearbeitet hatte, die aber teilweise unvollständig blieben, weil er unerwartet verstarb.

    Diese Gemälde spiegeln die für Roland Schaller ganz eigene Sichtweise seiner Begegnung mit der Natur, die ihm persönlich sehr wichtig war und ihn bis zuletzt stark beschäftigte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden