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Lohr
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LOHR: Alte Schule, altes Haus

LOHR

Alte Schule, altes Haus

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    Sie ist größer geworden und der Unterricht wird modern gestaltet – ihren Standort aber hat sie seit 100 Jahren. Die „Bueweschul“ in der Kaplan-Höfling-Straße feierte ihr Jubiläum mit einem bunten Programm und über 100 Ehrengästen.

    Seit Anfang Januar kündigt die leuchtende „100“ über dem Sandsteinportal den runden Geburtstag an, zu dem am Donnerstagabend in der Aula gratuliert wurde. Der Auftakt gehörte der Jugend. Seit Jahren kooperiert die Schule mit der Sing- und Musikschule Lohr. Das hörbare Ergebnis war ein musikalisches „Danke“ von Gitarren- und Flötenschülern der Klassen eins und zwei.

    Rektor Lothar Ködel trat in Frack und Zylinder ans Rednerpult. Für Erheiterung sorgte er nach der Begrüßung der Ehrengäste mit einem Gedicht aus der Zeit, als die „Hohe Geistlichkeit“ die Schulaufsicht inne hatte. Bürgermeister Ernst Prüße nannte die Meilensteine der bewegten Geschichte des Schulgebäudes, das vielen Generationen das Rüstzeug für ihr Berufsleben vermittelt habe. Der historische Wert gehe einher mit den heutigen Anforderungen an eine moderne Schule.

    „Die Stadt Lohr wird auch in Zukunft dafür sorgen, den Kindern angemessene Lernbedingungen zu bieten“, betonte er und dankte den Lehrkräften für ihre Arbeit.

    Den Festvortrag hielt Josef Goßmann, früherer Schulleiter und Kreisheimatpfleger. Nachdem der dreiteilige Rückblick auf die 100-jährige Geschichte des 1910/11 errichteten Schulhauses den Zeitrahmen des für zwei Stunden geplanten Festaktes zu sprengen drohte, wurde auf den letzten Teil verzichtet. In Kürze: Laut Goßmann umfasste die einstige „Katholische Knabenvolksschule Lohr“ insgesamt elf Schulsäle, ein für die Öffentlichkeit zugängliches „Brausebad“ und einen geräumigen Schulhof. Ab dem 21. September 1911 wurden die katholischen Knaben in den Klassen eins bis sieben unterrichtet. Die Lohrer Mädchen besuchten die Schule am Kirchplatz. In einer einzigen Klasse saßen die evangelischen Mädchen und Buben aller Jahrgangsstufen.

    Die „Waldbauschule“ (heute Technikerschule für Forstwirtschaft) mietete ab 1915 drei Schulsäle. Ausführlich ging Goßmann auf das Kriegsschicksal der Schule ein - von der Beschlagnahme durch die Besatzungsmacht bis zum geregelten Schulbetrieb ab Mai 1946. 1966 erhielt die Schule durch einen Anbau drei weitere Klassenzimmer. Anfang der 1970er Jahre wurde die Volksschule in Grund- und Hauptschule aufgeteilt.

    1973 zogen die Schüler ab Jahrgangsstufe fünf ins neu gebaute Schulzentrum Nägelsee. Die Generalsanierung des denkmalgeschützten Grundschulgebäudes erfolgte 1999/2000.

    Nach dem weitausholenden Vortrag boten „Zeitzeugen“ auf der Bühne eine willkommene Abwechslung: In alter Schultracht und mit dem Schulranzen auf dem Rücken sang der Lehrerchor „Alte Schule, Altes Haus“ nach Musik von Rolf Zuckowski. Eine musikalische Zeitreise ab 1910 stimmte Robert Werner (Konrektor der Mittelschule Gemünden) am Klavinova an.

    Herzlichen Beifall erhielt Xenia Trendel für ihren Klaviervortrag aus der Sonatine Opus 71 von Mauro Giuliani (1781-1829). Der Festakt machte deutlich, dass die „Bueweschul“ ein wichtiges Mitglied der „Schulstadt“ Lohr ist. Der Imbiss mit Köstlichkeiten nach überlieferten Rezepten bot Gelegenheit zu anregenden Gesprächen und zum fröhlichen Miteinander.

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