Dort, wo vor wenigen Wochen noch Besucher ihre Einkaufwagen durch die Regalreihen schoben, türmen sich nun zwischen großen Baggern Berge von Bauschutt: Der alte Edeka-Markt im Frammersbacher Zentrum wird zurzeit abgerissen.
Wie der Zweite Bürgermeister Christian Holzemer in der Gemeinderatssitzung am Montagabend sagte, laufen die Abbrucharbeiten am ehemaligen Edeka „sehr gut“. Drohenden Problemen mit der bei solchen Arbeiten auftretenden Staubentwicklung sei die Gemeinde entgegen getreten. Schon bei der Baubesprechung wurde die ausführende Firma gebeten, darauf auf ein besonderes Augenmerk zu legen. „Die Firma macht das hervorragend“, freute sich Holzemer. Sie gebe sich große Mühe, dass die Anwohner so wenig wie möglich belastet werden.
Unterdessen soll der ehemalige Kindergarten St. Josef auf dem Kirchberg für zumindest eine Kindergartengruppe wiederbelebt werden. Bis 2013 waren die Kindergartenkinder in Frammersbach auf die Einrichtungen St. Elisabeth im Talgrund und St. Josef auf dem Kirchberg aufgeteilt. Vor drei Jahren wurde im Talgrund neben dem Kindergarten St. Elisabeth eine neue Kinderkrippe eröffnet, der Kindergarten St. Josef geschlossen.
Die Gemeinde konnte daraufhin in dem viergruppigen Kindergarten St. Elisabeth 100 Kindergartenplätze, sowie in der Kinderkrippe drei Gruppen mit insgesamt 45 Krippenplätzen anbieten. Die Räume im ehemaligen Kindergarten St. Josef werden nun als Jugendtreff, für die Schulkindbetreuung, für die Krabbelgruppe sowie als Proberaum für den Musikverein genutzt.
Doch nun sind die Geburtenzahlen in Frammersbach angestiegen, 100 Kindergartenplätze werden nicht mehr ausreichen. Wie Klaus Schwab, Leiter des Technischen Bauamtes informierte, hat das Landratsamt sein Einverständnis für die Bildung einer fünften Kindergartengruppe im ehemaligen Kindergarten St. Josef auf dem Kirchberg gegeben. Allerdings sind vor der Genehmigung kleine brandschutztechnische Veränderungen im Obergeschoss, wo die Gruppe untergebracht werden soll, nötig.
Zwischenlösung nötig
Norbert Meidhof (Freie Wähler) hakte nach, ob mit dieser Lösung nun auch alle Kinder, die Bedarf an einem Platz haben, untergebracht werden können. Armin Rüppel, Geschäftsleiter der Marktgemeinde erklärte, dass es so für nächstes Jahr keine Warteliste gebe, „für das übernächste könnte es aber kritisch werden“. Meidhof bat darum, nach der Sommerpause des Gemeinderates intensiv in das Thema einzusteigen und mögliche Planungen voranzutreiben. Holzemer bestätigte, dass die Einrichtung der fünften Gruppe in St. Josef nur eine Zwischenlösung sein könne, um den Bedarf schnell abzudecken. „Wir brauchen aber eine tragbare Lösung für die Zukunft.“ Das Gremium stimmte der Nutzungsänderung in dem Gebäude am Kirchberg zu.
Einen Billigungs- und Auslegungsbeschluss für die 10. Änderung des Flächennutzungsplanes für das Industriegebiet Aspenwurzel fasste der Rat einstimmig. Stadtplaner Michael Öchsner stellte die Änderungspunkte vor, in denen es unter anderem um die Optimierung der Zufahrtsstraße ging. Zudem soll die vorgesehene Erdaushubdeponie als Erdaushub- und Bauschutt-Deponie ausgewiesen werden. Dies, so Christian Holzemer, wäre auch ein Zeichen für Bauwillige und potenzielle Zuzüge.
Alfred Büdel (Freie Wähler) fragte nach der Größe der Deponie. Öchsner sprach von zweieinhalb Hektar und einem Fassungsvermögen von 300 000 Kubikmetern. Er bezeichnete die Deponie als „zukunftsorientierte Maßnahme“. Man habe dort ausreichend Volumen für viele Jahre.
Holzemer teilte außerdem mit, dass der Bau für die Anbindung des Gewerbegebietes an die Bundesstraße in Höhe der Deponie „Gründle“ an diesem Mittwoch, 27. Juli, beginnt. Der Baubeginn für die Freifläche hinter dem Rathaus hingegen wird sich auf Ende August verschieben. Da Ende August auch die Kirb in Frammersbach stattfindet, sollen die notwendigen Absperrungen so gestaltet werden, dass hinter dem Rathaus möglichst wenige Parkplätze wegfallen. Als „sehr schönes Fest“ und „top organisiert“ bezeichnete er die Feierlichkeiten zum 140. Geburtstag der Feuerwehr. Es seien sehr viele Besucher gekommen und auch mit dem neuen Festplatz habe alles gut funktioniert.
Außerdem gab es noch grünes Licht für zwei Baugesuche: André und Sabrina Back dürfen ein Einfamilienwohnhaus mit Garage und Untergeschoss auf dem Grundstück Röslstraße 35a bauen. Da das Vorhaben in zwei Punkten von den Festsetzungen des Bebauungsplanes abweicht, erteilte der Rat eine Befreiung. Sein Einvernehmen gab das Gremium auch dem Vorhaben von Gerda und Ovidiu Filip. Hier soll das Anwesen Murrental 7a in ein Bürogebäude mit zwei oder drei Büro-Arbeitsplätzen umgebaut werden, außerdem soll eine Garage an das Gebäude angebaut werden.