Seit 2003 gibt es an der Lohrer Realschule die offene Ganztagsschule mit Hausaufgabenzeit und Freizeitprogramm an den Nachmittagen. Im Februar dieses Jahres wurde das von pädagogischem Fachpersonal betreute Angebot, das für die Eltern kostenlos ist, runderneuert: die Bereiche Arbeiten und Freizeit wurden räumlich getrennt, das Freizeitprogramm wurde deutlich aufgestockt.
Ermöglicht wurde dies unter anderem dadurch, dass man von Räumen im Keller des altehrwürdigen Schulgebäudes am Bürgermeister-Keßler-Platz in die beiden Pavillons auf dem Schulhof umzog, in denen sich früher Klassenzimmer befanden. Die dortigen Räume wurden neu eingerichtet und präsentieren sich nun hell und freundlich. Lediglich die Mensa blieb im Untergeschoss des Haupthauses. Als Hausaufgabenräume dienen Klassenzimmer.
Für alle Seiten von Vorteil
In einem Pressegespräch am Mittwoch warben Schulleiterin Doris Illig, ihr Stellvertreter Alexander Lutz, Elternbeiratsvorsitzender Michael Hoffmann, der pädagogische Leiter der offenen Ganztagsschule, Christof Reißenweber, sowie der schulinterne Ansprechpartner für die offene Ganztagsschule, Sport- und Englischlehrer Andreas Hlawacek, für diese Einrichtung.
Die montags bis donnerstags erfolgende Nachmittagsbetreuung in der offenen Ganztagsschule bringe Vorteile für Eltern und Kinder, hieß es. So ermögliche die offene Ganztagsschule den Schülereltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf; die in der offenen Ganztagsschule angebotene Hausaufgabenbetreuung entlaste die Eltern.
Sinnvolle Freizeitgestaltung
Die Schüler könnten in der offenen Ganztagsschule ihre Freizeit sinnvoll gestalten, „jenseits von Medienberieselung und Handys“. Genannt wurden in diesem Zusammenhang unter anderem Aktivraum, Kreativraum, Silentiumraum, Werkraum, Sporthalle, Hartplatz und Küche.
Bei Kindern mit Migrationshintergrund fördere das „ganztägige Verbleiben in der deutschsprachigen Schulumwelt“ die Sprachentwicklung und die Integration.
Zur offenen Ganztagsschule gehört auch ein warmes Mittagessen, das vom Sendelbacher Landhotel zur alten Post geliefert wird. Dieses Angebot ist das einzige, das für die Eltern nicht kostenlos ist; pro Essen sind 3,90 Euro zu entrichten.
Warmes Mittagessen
Während Eltern derzeit wählen können, ob ihr in der offenen Ganztagsschule angemeldetes Kind ein warmes Mittagessen haben soll, wird dies ab dem neuen Schuljahr verpflichtend; dadurch soll verhindert werden, dass sich einzelne Kinder ausgegrenzt fühlen. Finanzschwache Eltern könnten jedoch mit Zuschüssen rechnen, hieß es. Neu sei auch, dass die Kinder ab September die Wahl zwischen zwei Essensangeboten hätten.
Die offene Ganztagsschule, die montags bis donnerstags von 13 bis 16 Uhr stattfindet, muss mindestens für zwei Tage pro Woche gebucht werden.
Aktuell 31 Anmeldungen
Illig, Lutz, Hoffmann, Reißenweber und Hlawacek waren sich einig, dass die offene Ganztagsschule eine absolut sinnvolle Einrichtung ist. Hoffmann bedauerte, dass nur „sehr wenige“ der rund 500 Realschüler das Angebot nutzten. Aktuell sind es laut Illig 37 Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis acht, für das kommende Schuljahr seien 31 Schüler angemeldet. Illig und Lutz, der die Realschule ab 1. August leiten wird (wir berichteten), machten deutlich, dass weitere Anmeldungen noch möglich seien.