Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

LOHR: Auch in Lohr ein Pfeiler weniger?

LOHR

Auch in Lohr ein Pfeiler weniger?

    • |
    • |
    Viele Marktheidenfelder protestieren, weil die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung den mittleren Pfeiler der alten Mainbrücke herausnehmen will, um die Situation für die Schifffahrt zu verbessern.
    Viele Marktheidenfelder protestieren, weil die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung den mittleren Pfeiler der alten Mainbrücke herausnehmen will, um die Situation für die Schifffahrt zu verbessern. Foto: Foto: Pleier

    (wde/abra) In Marktheidenfeld schlägt die anstehende Sanierung der alten Mainbrücke, die seit fast 170 Jahren steht, zurzeit hohe Wellen. Grund: Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung fordert die Herausnahme des mittleren Brückenpfeilers, um bessere Bedingungen für die Schifffahrt zu erreichen.

    Der Blick in die Nachbarstadt ist für Lohr deshalb von besonderem Interesse, weil es für die fast 140 Jahre existierende alte Lohrer Mainbrücke, die nahezu baugleich mit der Marktheidenfelder ist, ebenfalls Sanierungsabsichten gibt. Beide Brücken stehen unter Denkmalschutz; die in Marktheidenfeld gehört dem Bund, die in Lohr dem Land Bayern.

    Die Sanierungsplanung für die alte Marktheidenfelder Brücke hat das staatliche Bauamt Würzburg erstellt. Sie sieht einen Erhalt der Brücke in der bestehenden Form vor; die im Wasser stehenden Brückenpfeiler sollen mit unterirdischen Rammschützen gegen einen möglichen Anprall von Schiffen geschützt werden. Während der voraussichtlich gut zwei Jahre dauernden Sanierung, die frühestens 2016 beginnen soll, ist eine Vollsperrung der Brücke für den Verkehr vorgesehen.

    Überraschende Forderung

    So weit so gut. Doch dann wurden die Marktheidenfelder vor rund zwei Wochen überraschend mit einer Forderung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung konfrontiert. Obwohl der vom staatlichen Bauamt erstellte Sanierungsentwurf bereits mit allen Beteiligten abgestimmt war – also auch mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung – fordert diese nun die Herausnahme des Mittelpfeilers, um die Situation für die Schifffahrt zu optimieren; die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung trägt knapp die Hälfte der mit 10,5 Millionen veranschlagten Sanierungskosten. Die endgültige Entscheidung muss das Bundesverkehrsministerium treffen.

    Der Marktheidenfelder Stadtrat hat bereits einstimmig entschieden, einer Herausnahme des mittleren Brückenpfeilers nicht zuzustimmen – und liegt damit auf einer Welle mit den meisten Bürgern; eine Initiative sammelt bereits Protestunterschriften.

    So sieht's in Lohr aus

    Die Sanierungsplanung für die alte Lohrer Mainbrücke – die im März dieses Jahres im Stadtrat vorgestellt wurde – hat ebenfalls das staatliche Bauamt Würzburg erstellt. Nach diesen Plänen soll die Brücke weitgehend in ihrer jetzigen Form erhalten werden; sie soll ein „neues Rückgrat“ aus Stahlbeton bekommen und mit Mikropfählen gegen mögliche Schiffsstöße gesichert werden.

    Die Bögen über den Fluss sollen – zumindest nach dem Entwurf des staatlichen Bauamts – komplett erhalten bleiben, lediglich der westlichste Landpfeiler an der Brückenrampe, der die Osttangente teilt, soll entfernt werden, um die Situation für den Lkw-Verkehr zu verbessern. Mit einer knappen 11:9-Mehrheit gab der Stadtrat dafür grünes Licht.

    Wann die alte Lohrer Mainbrücke saniert werden soll, steht noch nicht fest; dass die Sanierung drei Jahre dauern und während dieser Zeit voll gesperrt werden soll, schon. Ob in Sachen der Lohrer Brückensanierung ebenfalls noch Forderungen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung auflaufen, wird die Zukunft zeigen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden