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Neuendorf: Aus dem Gemeinderat Neuendorf: Gemischter Wald zeigt seine Vorteile

Neuendorf

Aus dem Gemeinderat Neuendorf: Gemischter Wald zeigt seine Vorteile

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    Wegen der Probleme nach drei Trockenjahren ist der Holzeinschlag im Neuendorfer Gemeindewald (hier oberhalb der Schönrainhalle) erheblich zurückgefahren worden.
    Wegen der Probleme nach drei Trockenjahren ist der Holzeinschlag im Neuendorfer Gemeindewald (hier oberhalb der Schönrainhalle) erheblich zurückgefahren worden. Foto: Thomas Josef Möhler

    Die Trockenjahre 2018 bis 2020 waren nach den Worten von Stefan Feller die "schlimmsten Jahre für den Wald, seit ich dabei bin". Der Förster hat dem Gemeinderat erläutert, welche Auswirkungen die Trockenheit auf den Neuendorfer Gemeindewald hatte. Kleiner Trost: Trotz aller Probleme gab es doch einen Mini-Überschuss.

    Wegen der Rahmenbedingungen sei klar gewesen, den Holzeinschlag im Forstwirtschaftsjahr 2020/21 massiv zurückzufahren, erläuterte Feller in seinem Bericht. Der Holzmarkt habe total am Boden gelegen. Beim Einschlag habe er sich auf Lärche und Douglasie konzentriert, die vom Preisverfall nicht so stark betroffen gewesen seien.

    "Auch in Hinblick auf die Holzverwertung ist es ein Vorteil, wenn man einen gemischten Wald hat", meinte der Förster. Im Gemeindewald stünden nicht viele Fichten, aber der Borkenkäfer habe sie gefunden. Rund 30 Festmeter Käferholz seien angefallen.

    Plus von rund 9000 Euro

    Den Holzeinschlag 2020/21 bezifferte Feller auf 383 Festmeter. Der Hiebsatz laut Forsteinrichtung liegt bei 1300 Festmetern im Wirtschaftsjahr. Von rund 41.000 Euro Einnahmen seien auf den Holzverkauf nur 14.500 Euro entfallen. In normalen Jahren mache der Holzverkauf bis zu drei Viertel der Einnahmen aus.

    18.300 Euro seien durch die Bundeswaldprämie eingenommen worden. Die Ausgaben betrugen laut Feller knapp 32.000 Euro, so dass ein Überschuss von gut 9000 Euro erzielt wurde. In der 20 Jahre laufenden Forsteinrichtung (2004 bis 2023) sei der vorgesehene Hiebsatz zu 90 Prozent erfüllt worden.

    Für das Forstwirtschaftsjahr 2021/22 sieht der Förster wegen der Erholung des Holzmarktes einen Einschlag von etwa 1100 Festmetern vor. Das Augenmerk wird wieder auf Kiefer und verstärkt auf Fichte liegen. Im Bereich Bachwiese soll der Fichtenbestand mit Mischbaumarten verjüngt werden, bevor sich dort flächig eine Buchen-Naturverjüngung etablieren kann. Im Wirtschaftsjahr 2021/22 will Feller circa 117.000 Euro einnehmen, davon 70.000 Euro durch den Holzverkauf und 37.700 Euro durch das Vertragsnaturschutzprogramm. Ausgegeben werden sollen etwa 60.000 Euro, so dass ein Überschuss von 57.000 Euro erzielt werden könnte.

    Verweis auf Erholungsfaktor

    "Der Wald hat mehr Funktionen als nur Holz", mahnte der Förster und verwies auf die Erholung und den gut besuchten Märchenwald bei Nantenbach. Bürgermeister Karlheinz Albert zeigte sich mit Fellers Arbeit sehr zufrieden: "Sie ist für uns und für den Wald gut." Das Ergebnis 2020/21 und die Planung 2021/22 billigte der Gemeinderat jeweils einstimmig.

    Wolfgang Grimm, Bereichsleiter Forst im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt, stellte sich als neuer Betriebsleiter im Gemeindewald vor. Feller werde dem Gemeindewald erhalten bleiben, versicherte er. Denn der Freistaat habe den geplanten Rückzug aus der Betreuung der Kommunalwälder wegen der Folgen des Klimawandels gestoppt. "Für die Gemeinde Neuendorf wird sich nicht viel ändern, möglicherweise wird's etwas teurer", so Grimm.

    Markus Kübert erkundigte sich nach Möglichkeiten, mehr Wasser im Wald zurückzuhalten. Nach Grimms Worten könnte man deutlich mehr Holz im Wald liegen lassen, das wie ein Schwamm wirke, wenn es angemodert sei. Allerdings wecke das bei vielen Bürgern Begehrlichkeiten nach Brennholz.

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