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Ausflugsdampfer werfen Anker

Karlstadt

Ausflugsdampfer werfen Anker

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    Karlstadt lohne es anzufahren, erzählt Detlef Faßnacht, der mit seiner Firma Lohrer Schiffstouristik seit zwei Jahren zwischen April und Oktober jeden Donnerstag zwei Stunden, von 12 bis 14 Uhr, in Karlstadt hält. Nicht immer ist die MS "Main Bummler" mit Sonnenhungrigen voll besetzt. Im Juli und August letzten Jahres stiegen allerdings täglich 80 bis 100 Personen in Karlstadt aus und zu. "Auch mit dem Bus bringen wir die Gäste von Lohr nach Karlstadt, wo sie Mittag essen und um 14 Uhr mit dem Schiff nach Lohr zurückfahren", berichtet Faßnacht, seit 1998 mit dem "Maintal Bummler" vom Heimathafen Lohr aus auf dem Main unterwegs.

    Die Stadt Gemünden spart der "Main Bummler" auf seinen Linienfahrten aus. "Wir hatten eine Umfrage unter unseren Kunden gemacht. Gemünden ist leider die toteste Stadt im Landkreis. Darum fahren wir von Lohr direkt nach Karlstadt", sagt Faßnacht, der die Zielorte miteinander vergleichen kann, weil er dienstags auch nach Marktheidenfeld schippert.

    Ganz andere Erfahrungen mit dem Ausflugsziel Karlstadt macht die Firma Main-Spessart Schifffahrt aus Gemünden. Andrea Ammersbach-Walk erzählt: "Karlstadt ist kaum ein Anziehungspunkt. Unsere Linienfahrten halten nur in den beiden Monaten Juli und August donnerstags für 15 Minuten in Karlstadt. Pro Fahrt steigen dann etwa 20 Personen zu."

    Um 9 Uhr startet die MS "Main-Spessart" in Gemünden. Um 1045 Uhr legt sie in Karlstadt Richtung Veitshöchheim und Würzburg ab. Bevorzugte Ziele seien eben Veitshöchheim und Würzburg. Auch die Gemündener, seit 15 Jahren auf dem Main, brachte eine Umfrage unter den Passagieren diese Erkenntnis.

    "Natürlich fahren wir Karlstadt auch in den anderen Monaten an, wenn zum Beispiel eine Busgesellschaft dies wünscht. Dann werben wir auch für die Sehenswürdigkeiten und für Mittagessen", berichtet Andrea Ammersbach-Walk. Die MS "Main-Spessart" startet außerdem von Gemünden linienmäßig zwischen Mai und Oktober dienstags nach Lohr und zwischen Juni und September freitags über Lohr nach Marktheidenfeld.

    Seit 30 Jahren hält fahrplanmäßig die Veitshöchheimer Personenschifffahrt GmbH in Karlstadt - auch donnerstags. "Wir fahren ja nun schon ewig im August donnerstags nach Karlstadt. Die anderen kamen ja erst später dazu. Warum auch donnerstags, kann ich nicht sagen", berichtet Karin Herbert.

    Wer in Würzburg Urlaub mache, nehme sich keinen Tag Zeit, um mit dem Schiff nach Karlstadt zu fahren. Dafür gebe es in Würzburg genug zu sehen", weiß Karin Herbert aus Erfahrung. So steigen im Ferienmonat August fast nur Einheimische ein, um ihre Heimat vom Fluss aus kennen zu lernen und die Sonne zu genießen. 20 Personen sind es dann im Durchschnitt, die in Karlstadt aus- beziehungsweise zusteigen, wenn abwechselnd die MS "Mozart" oder MS "Stadt Würzburg" anlegen.

    Donnerstags legt die Veitshöchheimer Personenschifffahrt um 1130 Uhr in Karlstadt ab, erreicht Gemünden um 12.45, lässt knapp zwei Stunden Zeit für eine Besichtigung der Dreiflüssestadt und hält um 16 Uhr wieder in Karlstadt. Natürlich kann man die Tagestour bis nach Gemünden auch am Alten Kranen in Würzburg starten.

    Mit Gruppen ab 50 Personen wird das Ziel Karlstadt auch in den anderen Monaten angefahren. Karin Herbert: "Das kommt etwa alle zwei Wochen vor."

    Neben den "kleinen" Ausflugsdampfern halten an der Karlstadter Anlegestelle auch große Hotelschiffe, überwiegend von Schweizer und holländischen Reedereien, für einen Zwischenstopp an. Von den Hotelgästen bleibt bei der Vollverpflegung und Übernachtung an Bord kaum Geld in Karlstadt. Anders beim regelmäßigen Ankerwerfen der drei Schifffahrtsgesellschaften aus Lohr, Gemünden und Veitshöchheim.

    Für beide aber, die großen und die kleinen Schiffe, gilt: Jeder Passagier, der in Karlstadt hält, und sei es noch kurz, kommt vielleicht für länger wieder.

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