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Lohr: Autoenthusiasten feiern ungestört: Opel war Auto des Tages

Lohr

Autoenthusiasten feiern ungestört: Opel war Auto des Tages

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    Deutsche Qualität aus Übersee: Dieser 34 Jahre alte BMW 6.35 CSi von Benedikt Imgrund (Zweiter von rechts) stammt ursprünglich aus den USA.
    Deutsche Qualität aus Übersee: Dieser 34 Jahre alte BMW 6.35 CSi von Benedikt Imgrund (Zweiter von rechts) stammt ursprünglich aus den USA. Foto: Simon Hörnig

    Bereits von Weitem begrüßt ein markerschütternder Bass vom Gelände des Obi-Marktes die Besucher des zweiten Lohrer »Tuning Days«. Der durchdringende Sound dröhnt dabei nicht etwa aus der Anlage der veranstaltenden »Street Racer MSP«, sondern aus dem Kofferraum eines komplett mit Klangbatterien gefüllten VW Caddys.

    Dass sich die Organisatoren Sebastian Kotheder und Mnazik Waragjan bei Gästen mit klangvollen Namen wie »Team Tinnitus«, deren eingebaute Anlagen über 150 Dezibel bei 20000 bis 30000 Watt auf die Klangwaage bringen, die eigenen Boxen hätten sparen können, mag fast als Planungsfehler durchgehen. Ansonsten lief bei der Neuauflage der Veranstaltung alles weitestgehend rund.

    Im Vergleich zum Vorjahr hatte man das Event heuer auf zwei Tage ausgeweitet und dem »Tuning Day« am Samstag eine »Tuning Night« vorangestellt. 120 Fahrzeuge zählten die Veranstalter bei der Abendveranstaltung, bei der man »in familiärer Atmosphäre« und weit ab der Innenstadt bis Mitternacht feierte.

    Vereinzelt Beanstandungen

    Tatsächlich war der Platzwechsel von der Mainlände nicht ganz freiwillig erfolgt und beruhte vielmehr auf Lärmbeschwerden von der Sendelbacher Mainseite. Denen ließ sich im Industriegebiet diesmal aus dem Weg gehen und so beschränkte sich der obligatorische Polizeibesuch am Platz auf die Überprüfung der vorgegebenen Spielregeln.

    Auf die Kontrollen in der Rodenbacher Straße angesprochen gab sich der stellvertretende Lohrer Dienststellenleiter Hauptkommissar Stefan Preisendörfer dann auch bewusst diplomatisch und verwies lediglich darauf, dass sich auch hochpotente Fahrzeuge und deren Fahrer im öffentlichen Verkehrsraum an die entsprechenden Regeln zu halten haben. Es habe zwar vereinzelte Beanstandungen gegeben, das sei jedoch nicht ungewöhnlich.

    »Das sind Autoenthusiasten, die sich schlicht und ergreifend für Technik interessieren und die müssen natürlich, um ihrem Hobby nachzugehen, Grenzen ausloten. Die wollen ja Spaß an ihrer Hobbyausübung haben und die meisten sind da auf einem richtigen Weg. Wir gucken trotzdem, um die, bei denen es nicht funktioniert, auch auf den richtigen Weg zu bringen.«

    Sah man dem langjährigen Automobilkaufmann Sebastian Kotheder bei der Bewertung der 46 zum Wettbewerb gemeldeten Autos über die Schulter, ließ sich diese Beobachtung nur bestätigen. Bis zu 43000 Euro hatten einzelne Autoliebhaber in die Generalüberholung ihrer Schmuckstücke gesteckt – die unzähligen Arbeitsstunden, die viele der Anwesenden selbst in den Umbau investiert hatten, noch gar nicht mitgerechnet. Umso attraktiver da die Aussicht, einen der 20 Silberpokale als Auszeichnung für das Geleistete zu ergattern.

    Ausgeklügelte Bewertung

    Nach Beschwerden über fehlende Transparenz im Vorjahr hatte sich Kotheder dieses Mal ein ausgeklügeltes Bewertungssystem erarbeitet, dass er im Laufe des Tages in Kurzinterviews mit jedem einzelnen Fahrzeughalter durchexerzierte. Ein Mammutprogramm, das dem selbsterklärten »Autoverrückten« jedoch sichtlich Freude bereitete.

    »Je mehr gemacht wurde, desto mehr Punkte gibt es«, brachte Kotheder den Grundgedanken seiner Evaluation auf den Punkt. Dass letztlich ein Opel Astra das Rennen machte, bei dem unter Airbrush, lederbezogenem Motorraum und Schalensitz nur noch die Gehäuseform auf das Ursprungsmodell hinwies, erklärte sich von selbst. Während das reine Showcar bei der Preisvergabe um 17 Uhr bereits auf dem Hänger stand, bot das Vorfahren der 19 weiteren Sieger ein letztes Showhighlight. Der reichlich frequentierte Leistungsmessstand, eine Reihe an Fitnessvorführungen des Boxcamps von Sven Amend sowie Händlerstände und eine Shisha-Bar rundeten das Programm ab.

    Vor der Warped Wall präsentierten die Nachwuchstalente von Sven Amends Boxcamp einen Kickbox-Showkampf.
    Vor der Warped Wall präsentierten die Nachwuchstalente von Sven Amends Boxcamp einen Kickbox-Showkampf. Foto: Simon Hörnig
    "Car of the day" war für Veranstalter und obersten Punkterichter Sebastian Kotheder eindeutig dieser komplettüberholte Opel Astra.
    "Car of the day" war für Veranstalter und obersten Punkterichter Sebastian Kotheder eindeutig dieser komplettüberholte Opel Astra. Foto: Simon Hörnig
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