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Lohr: Baubeginn für Katzendorf im Lohrer Tierheim

Lohr

Baubeginn für Katzendorf im Lohrer Tierheim

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    Großprojekt für den Tierschutzverein Main-Spessart: Am Wally-Bangert-Tierheim haben die Bauarbeiten für das Katzendorf begonnen.
    Großprojekt für den Tierschutzverein Main-Spessart: Am Wally-Bangert-Tierheim haben die Bauarbeiten für das Katzendorf begonnen. Foto: Anne Ebinger

    Seit dieser Woche wird im Wally-Bangert-Tierheim im Lohrer Stadtteil Sackenbach am lange geplanten Katzendorf gebaut. Das teilte Vorsitzende Ursula Rosenkranz in der Mitgliederversammlung am Dienstag im Lohrer Gasthaus Schönbrunnen mit. Bei der Vorstandswahl wurde Rosenkranz im Amt bestätigt.

    Im Katzendorf sollen scheue Katzen untergebracht werden, die verwildert im Tierheim abgegeben wurden. Das Projekt war seit 2019 vorgesehen. Wegen der Verzögerung und der zwischenzeitlich gestiegenen Baupreise werde es allerdings viel teurer als geplant, ließ die Vorsitzende durchblicken. Der Verein hoffe auf Spenden.

    In ihrem Bericht über das Jahr 2020 verwies Rosenkranz darauf, dass nur noch das Benefizkonzert des Jets im Januar habe stattfinden können, dann seien alle geplanten Veranstaltungen der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Im Tierheim sei die vorübergehende Schließung dazu genutzt worden, um die Sanierungsarbeiten fortzusetzen.

    Viele Sanierungsarbeiten

    Nach Angaben der Vorsitzenden wurde die Hunde-Quarantänestation fertiggestellt, die von Mäusen befallene Decke komplett erneuert und die Türen zu den Hunde- und Katzenboxen ausgetauscht. Zudem seien die Brandmeldeanlage erneuert und der Flur neu gefliest worden.

    Die Verluste durch den Veranstaltungsausfall habe man durch die Corona-Soforthilfe aufgefangen. Das Tierheim habe durch Anträge auf Kurzarbeitergeld sein komplettes Personal behalten können. Laut Rosenkranz waren das im vorigen Jahr drei Vollzeitkräfte, eine Teilzeitkraft und drei Azubis in verschiedenen Ausbildungsjahren.

    Der Tierschutzverein Main-Spessart hatte nach Angaben seiner Vorsitzenden Ende vergangenen Jahres 388 Mitglieder, davon 135 in Lohr, 36 in Marktheidenfeld, 33 in Gemünden und 27 in Karlstadt. 149 Mitglieder verteilten sich auf die weiteren Kommunen im Kreis, acht wohnten außerhalb von Main-Spessart.

    Die Zahl der 2020 im Tierheim aufgenommenen, versorgten und vermittelten Tiere bezifferte Rosenkranz auf 335. 34 waren Hunde, 196 Katzen, 40 Kleintiere wie etwa Hasen. 65 Tiere wurden von anderen Tierschutzorganisationen übernommen. Dazu kamen zwölf im Tierheim geborene Katzen.

    Kastration ist hoher Kostenfaktor

    Ein hoher Kostenfaktor sei nach wie vor die Kastration von Fundkatzen, für die sich niemand zuständig fühle und keine Besitzerin und kein Besitzer ausfindig zu machen seien, so Rosenkranz. Es habe sich nichts geändert, in Bayern fehle immer noch die Rechtsgrundlage für eine Kastrationspflicht bei Freigänger-Katzen.

    Die Vorsitzende erinnerte daran, dass der gemeinnützige Verein als Träger des Tierheims die Aufgabe der Kommunen übernimmt, sich um Fundtiere zu kümmern. Ohne die Bereitschaft der meisten Gemeinden im Kreis, dafür eine Pro-Kopf-Pauschale zu zahlen, den Investitionszuschuss des Kreises und einen Teil der Kommunen, Spenderinnen und Spender sowie Fördergelder sei diese Arbeit nicht zu finanzieren.

    Im Jahr 2020 sei es dem Verein gelungen, einen Überschuss zu erwirtschaften, erklärte Sabine Nothacker (Lohr) in ihrem Kassenbericht. Die Ausgaben beliefen sich auf über 330 000 Euro, davon 158 100 Euro für das Personal und 113 000 Euro für die von Rosenkranz genannten Sanierungsarbeiten.

    Tierarztkosten schlugen mit 20 000 Euro zu Buche, Ausgaben für den Betrieb des Tierheims wie Futter, Streu, Heizung und Strom mit 40 000 Euro. Der Bankkredit, der aus der Bauzeit des Tierheims stammt, belief sich Ende 2020 nach Nothackers Angaben noch auf knapp 91 000 Euro.

    In weiblicher Hand

    Auch nach der Wahl bleibt der Vorstand fest in Frauenhand. Vorsitzende Ursula Rosenkranz und Zweite Vorsitzende Marianne David (Gemünden) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Zur Schriftführerin wurde Eva Loschert (Steinfeld) gewählt, zur Kassiererin Sabine Nothacker. Beide hatten die Posten bislang nur kommissarisch inne.

    Fünf Beisitzerinnen und Beisitzer unterstützen den engeren Vorstand: Magdalena Beck (Marktheidenfeld), Silke Steigerwald, Wolf Möhl, Tina Eder und Peter Bangert (alle Lohr). Als Kassenprüferinnen wurden Ingrid Neusser und Gisela Halbig (beide Lohr) wiedergewählt.

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