An der Staatsstraße 2300 kurz vor Himmelstadt wird kein Teilstück der Westumgehung/B 26 n gebaut, wie manche vorbeirauschende Autofahrer denken mögen. Hier entsteht vielmehr ein Betrieb für die Fleischversorgung.
Im Juli 2008 erteilte der Himmelstadter Gemeinderat sein Einverständnis gegen eine Stimme. „Es regte sich ein wenig Widerstand bei den Anwohnern am Burkardstuhl. Die Skeptiker wegen Geruchsbelästigung haben sich aber beruhigt, nachdem das Landratsamt Auflagen für den Immissionsschutz und den Abstand zur Wohnbebauung gegeben hat“, berichtet Bürgermeister Harald Führer.
Hubert Gehrsitz (60) und sein 27-jähriger Sohn Martin sind Landwirte, Winzer, Schnapsbrenner in Himmelstadt. Der Vater hält schon seit 1966 Rinder. Heute hat er bis zu 80 Tiere im Stall. Zusammen mit seinem Sohn hat Gehrsitz alle Auflagen von Landratsamt und Straßenbauamt nicht nur eingehalten, sondern sogar überboten. Statt des geförderten Mindestabstands zur Wohnbebauung von 120 Metern bleiben die Gehrsitz 170 Meter entfernt, statt des Abstands zur Staatsstraße von 35 Metern sind es 38 Metern, erklärt Hubert Gehrsitz auf Nachfrage der Main-Post.
In die südliche Baugrube kommt der Stall in den Ausmaßen 40 auf 22 Meter, in die nördliche Grube eine Siloanlage. Vater und Sohn planen auf dem Dach eine Fotovoltaikanlage zur Stromgewinnung. Das im Eigentum der Familie stehende Gelände ist 3,2 Hektar groß und wurde von den Gehrsitz auf eigene Kosten erschlossen. Insgesamt bewirtschaftet die Familie 95 Hektar. Martin Gehrsitz ist ausgebildeter Landwirt und Winzer und hat mit seinem Vater eine GbR, eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, gegründet. Im Herbst wollen Vater und Sohn mit ihren Rindern umziehen und die Mast beginnen. In Bensheim bei Heidelberg sitzt der Fleischabnehmer. An diese Metzgerei liefert Hubert Gehrsitz seine Tiere schon schon seit 25 Jahren.