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KARLSTADT: Bei historischen Brauvorführungen floss viel Schweiß

KARLSTADT

Bei historischen Brauvorführungen floss viel Schweiß

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    Bierbrauen wie anno 1750 zeigten Tilman Metzger (links) und sein Vater Markus vielen interessierten Zuschauern am Samstag und Sonntag auf der „Biermeile“ auf dem Karlstadter Marktplatz. Am heutigen Montag klingt die „Biermeile“ ab 18 Uhr mit der Gruppe „Come lately“ aus.
    Bierbrauen wie anno 1750 zeigten Tilman Metzger (links) und sein Vater Markus vielen interessierten Zuschauern am Samstag und Sonntag auf der „Biermeile“ auf dem Karlstadter Marktplatz. Am heutigen Montag klingt die „Biermeile“ ab 18 Uhr mit der Gruppe „Come lately“ aus. Foto: FOTO Roth

    (th) Wie man Bier anno 1750 in Karlstadt braute, zeigte Braumeister Markus Metzger von der Karschter Brauerei „Im Wurzgrund“ gemeinsam mit seinem Sohn und Braugehilfen Tilman am Samstag und am Sonntag bei der „Karlstadter Biermeile“ auf dem Marktplatz. Kräftig schwitzen mussten die beiden in ihren historischen Gewändern bei den sommerlichen Temperaturen neben dem heißen Kessel.

    Mit kritischem Blick hält Tilman sein Thermometer an der Schnur in den Läuterbottich. „72 Grad, das ist zu heiß“, sagt er und Meister Markus steht schon mit dem großen Wasserschöpfer bereit, um kaltes Wasser nachzuschütten. Auch für den anderen Fall ist gesorgt: Im schwarzen heizbaren Kessel nebenan raucht der Kamin und es köchelt das Wasser vor sich hin.

    „Die Temperatur ist beim Bierbrauen äußerst wichtig“, erklärt Markus Metzger – zünftig gewandet in Latzhose, roter Weste und einem kecken Mützchen auf dem Kopf. Im Läuterbottich, der rund 110 Liter umfasst, soll die Maische „geläutert“ werden. Anfangs sieht das Ganze jedoch noch wie eine undefinierbare Getreidesuppe aus. Das warme Wasser aber löst aus dem aufgelösten Gerstenmalz Zucker und Enzyme aus und gerade die werden gebraucht für die weitere Arbeit. Die festen Bestandteile wie die Spelzen setzen sich unten über dem Lochblech ab.

    Diese erste Enzymstufe braucht eine Betriebstemperatur von 62 bis 64 Grad und dauert je nach Braumeister etwa eine Viertelstunde. Hier wandelt sich die Stärke des Malzes in Zucker um. Die zweite Enzymstufe erfordert rund zehn Grad mehr Wärme, wobei sich weiterer Zucker bildet. Dann wird der Hahn des Bottichs geöffnet und „abgeläutert“.

    Nun wird's ganz heiß: Unter dem Kessel ist kräftig geschürt, und die Brühe muss rund eine Stunde kochen. Jetzt gibt Metzger auch den Hopfen dazu, damit die Bitterstoffe ausgekocht werden können. Außerdem fällt schäumend das Eiweiß aus. Nach der Koch-Stunde bekommt das junge Bier Ruhe. Es darf mit der richtigen Zugabe von Hefe abkühlen und muss sechs bis acht Wochen nachgären oder reifen. Erst beim Oktobermarkt am 18. Oktober soll das „Biermeilen-Bier“ zu verkosten sein. Aber mehr als 50 Liter werden wohl nicht zum Ausschank kommen, dämpft Markus die Hoffnung der Bierfreunde. Und das auch nur, wenn die Brauer bis dahin nicht selbst allzu viel Durst haben.

    Am heutigen Montag präsentieren die Brauereien Martinsbräu, Lohrer Bier, Würzburger Hofbräu, Radeberger Gruppe und die Arnsteiner Brauerei nochmal ihre Biere von Kölsch über Hefe bis zum Premium-Pils auf der „Biermeile“. Den Hunger stillt der Wirt „Zur Rose“. Ab 18 Uhr spielt die Gruppe „Come lately“.

    Schon am Freitag und am Samstag habe der Besucherandrang auf der alle Erwartungen übertroffen“, sagte Dietholf Schröder, Leiter der Karlstadter Stadtmarketing GmbH, die heuer als Veranstalter der „Biermeile“ auftritt. Das Wetter spielte an beiden Abenden perfekt mit, und auch die Bands, die sich laut Schröder an die „Zimmerlautstärke-Regelung“ hielten, kamen gut an, zeigte er sich zufrieden.

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