Die bis zu 20 Stufen hohen Steighilfen aus verzinktem Metall sind großzügig angelegt und führen hoch bis zum Gleiskörper zwischen Wernfeld und Gemünden auf Höhe des „Zwing“. Es handelt sich nicht um einen neuen Service für Radler und Wanderer, um ihnen weitere Zusteigemöglichkeiten zu erschließen. Vielmehr dienen die Treppen der Inspektion und Wartung von Signalanlagen, so die Auskunft der Deutschen Bahn AG dazu. Die bisherigen alten Trittsteine haben ausgedient.
Otto Normalbürger (Bahn-, Rad- und Autofahrer) denkt dabei an die nächste Fahrpreiserhöhung, die auf jeden Fall pünktlicher kommen wird als mancher Regionalexpress zu den angegebenen Fahrplanzeiten. Außerdem hätten sich die hiesigen Autofahrer statt der neuen Steighilfen am Bahndamm erst einmal ein Entgegenkommen der Bahn auf der anderen Seite des Schienenstrangs gewünscht: An einem Teilstück entlang der Bundesstraße zwischen Gemünden und Wernfeld wartet das Bauamt Würzburg seit Jahren darauf, dass die Bahn die Voraussetzungen zur Erneuerung der Leitplanken schafft. Dann wären die Autofahrer von einer schikanierenden Geschwindigkeitsbeschränkung (60 Stundenkilometer auf kerzengerader Strecke) befreit.
Die Metalltreppen sind übrigens nicht ungefährlich – sie sind geradezu eine Einladung an Kinder und übermütige Erwachsene, bequem bis an die Schienen zu kommen. Vermutlich muss mit Handläufen, aber auch mit Schildern wie „Betreten verboten“ und „Eltern haften für ihre Kinder“ sowie mit Sperrketten nachgebessert werden. Ob die verdeckten Trittsteine nicht doch besser waren?