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Biobauern warten auf Kaisermühle

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Biobauern warten auf Kaisermühle

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    Zur Wiedereröffnung der Kaisermühle in Gänheim feierten Vertreter aus
Politik und Wirtschaft mit der Familie Kaiser.
    Zur Wiedereröffnung der Kaisermühle in Gänheim feierten Vertreter aus Politik und Wirtschaft mit der Familie Kaiser. Foto: FOTO ULRIKE WECKLEIN

    Das neu gebaute Werk produziert ausschließlich Bio-Kraftfuttermischungen, deren Rohstoffkomponenten biologisch erzeugt und zugelassen seien. Mit ihrer 40 Jahre langen Erfahrung in der Kraftfutter-Herstellung und der Qualitätssicherung der Erzeugnisse zähle die Kaisermühle Biobauern aus dem ganzen Bundesgebiet zu ihren Kunden, führte Maria Kaiser weiter aus.

    Wie bereits ihr Urgroßvater, habe sie mit ihrem Bruder Otmar Kaiser versucht, ein zukunftsorientiertes Unternehmen auch für die kommenden Generationen zu schaffen.

    Dank an Feuerwehr

    Sie dankte nochmals der Feuerwehr Gänheim, die in der Brandnacht im November 2002, als die Mühle ein Raub der Flammen wurde, ihr Bestes gaben, wie auch Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz für die Unterstützung in der aufreibenden Planungsphase für das neue Werk.

    Zu den technischen Daten der Baumaßnahme erläuterte der Architekt Benedikt Gerber, dass in nur zehn Monaten Bauzeit ein umbauter Raum von 13 000 Kubikmetern mit einer Nutzfläche von 4000 Quadratmetern geschaffen wurde. Die Lagerkapazitäten für Kraftfutter und Rohstoffe betragen 2000 Tonnen. Das Gebäude sei 25 Meter hoch. Der Architekt überreichte dann den Schlüssel an die Familie Kaiser. Den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Gerhard Götz.

    MdB Hans-Josef Fell ging in seiner Rede darauf ein, dass die Lebensmittelsicherheit die Basis für die Gesundheit sei. Mit dem biologischen Landschaftsbau könne wieder der Einklang mit der Natur gefunden werden. Stellvertretender Landrat Roland Metz verwies auf den unternehmerischen Mut, den die Familie Kaiser nach dem verheerenden Brand gezeigt habe. Sie hätten mit dieser Umstellung auf ein reines Biokraftfutterwerk die Zeichen der Zeit erkannt und ein technisch modernes Unternehmen geschaffen.

    Zwiespalt: Öko und Discount

    Die Stadt Arnstein sei stolz auf solche Unternehmen, so die Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz. "Es herrscht allerdings in unserer Gesellschaft ein Zwiespalt zwischen dem Öko-Postulat und unserer Discounter-Kultur", sagte Plappert-Metz. Man könne nicht Lebensmittel erster und zweiter Klasse produzierten.

    Jeder wolle Natur entdecken, genießen und schmecken, aber bei den Lebensmitteln scheitere dies oftmals am Preis. Sie verwies auf den Moralverlust zum BSE-Skandal. "Jeder, der in der Verantwortung stehe, muss ehrlich handeln. Denn auch durch noch stärkere Kontrollen könne nicht alles kontrolliert werden", endete ihre Rede.

    Josef von Wetzstein, Vertreter vom Bioland-Verband, erläuterte, dass die Kaisermühle nunmehr nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes zertifiziert sei. Somit sei die Kaisermühle in ein Netzwerk von Biobetrieben eingebunden, dass die Weiterverarbeitung der Erzeugnisse von Biobauern sichere. Er überreichte den Mühlenbesitzern einen Birnbaum, dessen Wachsen symbolisch für das Wachstum der Kaisermühle stehen soll. Die Verbandsvertreter von Demeter und Naturland schlossen sich mit Grußworten an.

    Mit dem Einweihungsfest war gleichzeitig ein Tag der offenen Tür verbunden. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, den modernen Betrieb in Augenschein zunehmen. In allen fünf Etagen herrschte den ganzen Tag über ein reges Schauen und Staunen über die vielen speziellen Maschinen und Geräte (Schrotmühlen, die Mischer, die Futtermittel-Presse, der Kühler für Pellets, die Absackanlage, die Verladeanlage mit 20 Zellen für die lose Verladung sowie Elevatoren mit Becherwerk zur horizontalen Förderung und Redler zur Querförderung) die für die Herstellung des Biokraftfutters nötig sind.

    Mit Bio-Essen, wie Bio-Kartoffeln, Bio-Saft, Bio-Eis und vielem mehr war für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Verkaufsstände von Bioland, Demeter und Naturland wiesen auf die umfangreiche Produktpalette. Die Bewirtung hatte die Feuerwehr Gänheim übernommen.

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