(nn) Drei landwirtschaftliche Betriebe in Steinfeld und Hausen besichtigte kürzlich Klaus Bittermann zusammen mit einer rund 30-köpfigen Gruppe. Im Umgang mit Rindern und besonders im Umgang „mit einem kleinen schwarzen Ferkel“ habe der Landratskandidat eine „saugute Figur“ gemacht, schreibt die CSU in einer Pressemitteilung.
Erste Station der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU Main-Spessart war der landwirtschaftliche Betrieb von Hubert Handel in Steinfeld. Seit der Aussiedlung in den 1960er Jahren lägen die Schwerpunkte bei der Rindermast und im Ackerbau. Seit 2005 betreibe Handel eine hofeigene Biogasanlage. Diese Anlage mit 180 Kilowatt elektrischer Leistung werde mit der anfallenden Gülle, Maissilage, Grassilage und minderwertigem Getreide „gefüttert“. Im Fermenter entstehe daraus Methangas, das einen Generator antreibe, der Strom erzeuge. Die Wärme, ein Nebenprodukt, nutze die Familie Handel für zwei Wohnhäuser.
Seine Bullen sowie die Biogasanlage könne Handel „mit den Früchten seiner eigenen und gepachteten Flächen füttern“. Die Ausbringung des Gärsubstrates führe zu einem nahezu geschlossenen Nährstoffkreislauf. „Damit ist die Gesamtkonzeption der Familie Handel eine gelungene und erfolgreiche Sache“, so Bittermann.
Kritik an B26 n, für Erhalt der Äcker
Hubert Handels Vater Franz Handel mache auf dem Betriebsgelände seines Sohnes „auf den enormen Flächenverbrauch“ für die geplante B26 n und deren Zubringerstraßen aufmerksam, schreibt die CSU. Die Flächen seien die Existenzgrundlage für die Landwirtschaft. Der Flächenverbrauch und die Trennung der Flur bedeuteten für die Landwirte enorme wirtschaftliche Nachteile, so Handel.
Die CSU-Arbeitsgemeinschaft spreche sich „ganz eindeutig für die Erhaltung wertvollen Ackerlandes aus“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Bewusstsein der Straßenplaner und Naturschützer, „welche am liebsten ihre Straßen und Biotope in bestes Ackerland gelegt haben“, müsse sich „gewaltig ändern“.
Die zweite Station der CSU-Exkursion, war der 2003 erbaute Schweinestall von Martin Stamm in Hausen, in dem etwa 200 Muttersauen Ferkel gebären. Dabei hätten die Tiere „alle Annehmlichkeiten wie Fußbodenheizung, Spielzeug und einen Auslauf ins Freie“. Zu Versuchszwecken halte Stamm in einem Abteil des Stalles „tatsächlich Schweine mit schwarzer Hautfarbe“, so die CSU staunend. Laut Pressemitteilung lobte Bittermann den „unternehmerischen Mut und Weitblick des Jungbauern“, der „mit dieser hohen Investition eine große Verantwortung übernommen“ habe.
Im Betrieb von Stamm hätten Bittermann und seine Begleiter eine Rinderherde gesehen, die nur aus Charolais-Bullen bestanden habe. Diese kämen aus dem Zentralmassiv in Frankreich und seien robust, ruhig und gutmütig. Die Fleischqualität sei „hervorragend“. Da nicht alle Metzger bereit seien, dafür einen Zuschlag zu zahlen, würden die Tiere ausschließlich an einen Metzger im Frankfurter Raum verkauft.
Zum Abschluss der „Einblicke in die praktische Landwirtschaft“ habe Andreas Stamm die Besuchergruppe „in die Geheimnisse der hofeigenen Schnapsbrennerei eingeführt“. Als Grundlage für eine umfangreiche Auswahl an „erlesenen Schnäpsen, Bränden und Likören“ dienten die eigenen Obstplantagen in Hausen.
Bei der anschließenden Diskussion in der Hausener Gaststätte Jägerruh sagte Bittermann, er sehe in der Arbeit eines Landrates in den Bereichen Bauwesen, Veterinäramt, Naturschutz, Abfallverwertung, aber auch Energiegewinnung „einen großen Abstimmungsbedarf, was die landwirtschaftlichen Belange angeht“.
Gerhard Endres, Kreisobmann des Bauernverbandes Main-Spessart, forderte „unbürokratische und rasche Termine, wenn es um Schwierigkeiten zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und dem Landratsamt geht“. Des Weiteren wies er laut CSU auf „gravierende aktuelle Schwachpunkte in der Agrarpolitik hin“. Die „Besteuerungspolitik“ in Sachen Biodiesel und Rapsöl führe dazu, dass ein junger Wirtschaftszweig „annähernd ruiniert“ werde.