Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

ASCHFELD: Breitenbach baut an Sieben Welten

ASCHFELD

Breitenbach baut an Sieben Welten

    • |
    • |
    Gut zu tun: Schreinermeister Martin Breitenbach (links) hält eine Dekoverkleidung aus Fichte, die von einer computergesteuerten CNC-Maschine ausgeschnitten wurde. Den Computer bedient Frank Heim (rechts). Prunkstücke im neuen Wohlfühl-Tempel sind die Innentüren, die mit ihren Ornamenten einzelne Länder und Kulturen symbolisieren. Für sie zeichnet auch Fertigungsplaner Matthias Mützel (Mitte) verantwortlich.
    Gut zu tun: Schreinermeister Martin Breitenbach (links) hält eine Dekoverkleidung aus Fichte, die von einer computergesteuerten CNC-Maschine ausgeschnitten wurde. Den Computer bedient Frank Heim (rechts). Prunkstücke im neuen Wohlfühl-Tempel sind die Innentüren, die mit ihren Ornamenten einzelne Länder und Kulturen symbolisieren. Für sie zeichnet auch Fertigungsplaner Matthias Mützel (Mitte) verantwortlich. Foto: Foto: Martina Amkreutz-Götz

    Eine Schreinerei und Zimmerei aus Aschfeld baut mit am neuen Verwöhn- und Gesundheitstempel in Künzell bei Fulda in Osthessen. Martin Breitenbach und sein Team fertigen, liefern und montieren 130 Innentüren und Ganzglastüren, 25 Dekotüren und 100 individuell gestaltete Einbauschränke in verschiedenen Ausführungen. Was alle vereint: Sie sind aus aus Lärche oder aus Fichte mit lärchepigmentierter Ölglasur.

    Der Name „Sieben Welten“ ist Programm in der neuen Wellness-Anlage des Bauherrn Leo Groll (60) aus Künzell, der anstelle der seiner veralteten und bereits geschlossenen Rhön-Therme die Besucher in sieben Länder und Kulturen unter einem Dach entführt. So war das Thema Sieben Welten auch Herausforderung für die Handwerker.

    Aufgrund der Mundpropaganda eines ehemaligen Auftraggebers in Burgsinn saß Breitenbach im Oktober 2009 im Büro des Bauherrn Groll. Sein Auftrag: sondergefertigte Türen, Schränke, Thekenelemente und Vitrinen für den Spa-Bereich, alle individuell gestaltet: ob thailändisch, indisch, afrikanisch, mexikanisch, andalusisch, japanisch oder arabisch – architektonische und künstlerische Elemente sollte der 33-jährige Schreinermeister im Holz und mit Glas verarbeiten. Im Mittelpunkt stand auch eine große Faltschiebetür aus Korbelementen.

    Vorlage waren Bilder des Bauherrn, so wie er sich die Inneneinrichtung vorstellt. „Unsere Ideen dazu gefielen dem Bauherrn“, berichtet der Unternehmer, der 2002 seinen Betrieb im Point 2 in Aschfeld gegründet hat. Im Februar 2010 begann seine Firma mit 20 Mann, darunter drei Auszubildende, die am Computer entstandenen und von Groll abgesegneten Holzelemente mit verschiedenen Verzierungen zu fertigen.

    Breitenbach, der mit Harald Stork auch einen Zimmerermeister beschäftigt, bewarb sich auch um die Dacharbeiten, ist aber in Nachhinein froh, nicht zum Zug gekommen zu sein: „Bei der Zeitschiene für die Erstellung des gesamten Baus war der Winter ausgespart, obwohl ich den Architekten darauf hingewiesen habe. Und gerade die Zimmererarbeiten litten in diesem Jahr unter dem langen und schneereichen Winter in der Rhön.“

    Der 33-jährige Aschfelder Jungunternehmer schwärmt vom verwendeten Werkstoff Lärche massiv geölt und den dreischichtigen Platten, feingewachst und klimatisch einwandfrei und dauerhaft verwendbar in der hohen Luftfeuchtigkeit eines Thermalbads mit 13 Saunen und einer Panoramasauna für 80 Gäste. In Breitenbachs Werkshalle ruhen Türen und Schränke. Sie werden noch montiert. Etwa 70 Prozent des Leistungsverzeichnisses hat die Aschfelder Schreinerei erledigt. „Jetzt kommen zu den fehlenden 30 Prozent noch Sonderwünsche mit dem Baufortschritt hinzu“, erzählt Breitenbach. Um die erfüllen zu können, lässt sich Breitenbach von der Schreinerei Sauer in Aschfeld und der Schreinerei Heußlein in Billingshausen zuliefern.

    Martin Breitenbach steht vor einem Wendepunkt in seiner jungen Karriere als Unternehmer. Soll er sich räumlich und personell vergrößern und wieder Geld investieren oder auch einmal Nein sagen? Aufträge gibt es genug. „Aber zu wenig Fachpersonal“, klagt Breitenbach, der unter seinen drei Azubis auch ein Mädchen hat und jüngst zwei 50-jährige arbeitslose Schreiner einstellte. Er lacht: „Die beiden heben das Durchschnittsalter unseres jungen Teams ganz schön nach oben an. Aber sie bringen große Erfahrung mit und passen gut zu uns.“

    Breitenbach würde noch gute Schreiner einstellen und ein Nachbargrundstück kaufen. Bisher beides ohne Erfolg. Für das Grundstück hat er Bürgermeister Dieter Schneider als Vermittler eingeschaltet. Oder bleibt es doch besser bei einem überschaubarer Betrieb mit 20 guten Mitarbeitern?

    Sieben Welten Spa-Resort

    Nach Auskunft des Technischen Leiters Walter Burkard hat das „Sieben Welten Spa-Resort“ in Künzell bei Fulda mit 30 000 Quadratmetern die größte Thermenlandschaft Europas. 1000 Gäste können sich im Innen- und Außenbereich erholen. Kinder werden währenddessen in einer 1200 Quadratmeter großen Trockenkinderwelt betreut. Der Fuldaer Investor Leo Groll hat für sein Projekt 800 Jahre alte Türen von seinen 20 vorbereitenden Reisen einbauen lassen. Der anvisierte Eröffnungstermin Anfang Juni musste wegen des Winters verschoben werden auf voraussichtlich Mitte Juli. Text: matz

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden