Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann hatte sich bei einem Gespräch mit dem Leiter des Bereichs Straßenbau im Staatlichen Bauamt Würzburg, Michael Fuchs, zum Bau der B 26n bekannt und dabei auch den weiteren Ausbau der Bundesstraße von Karlstadt zur A3 gefordert. Darauf reagiert die Bürgerinitiative „Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg (B26n)“. Sie befürchtet große Verkehrsprobleme für Karlstadt und das nachgelagerte Straßennetz. „Die B 26n wird die Region durch die Zunahme des Transitverkehrs um cirka 10 000 Kraftfahrzeuge deutlich mehr be- als entlasten“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Auch der Vorstand der Bürgerinitiative hatte sich mit Fuchs getroffen. Irritiert zeigten sich laut Pressemitteilung dabei die Vereinsvorstände, dass der Bundestagsabgeordnete Hoffmann im Zusammenhang mit dem ersten Bauabschnitt von der Strecke Arnstein bis Karlstadt spricht. Im ersten Bauabschnitt ist die Ortsumfahrung Arnstein von der Anschlussstelle der B 26a bis Müdesheim geplant. Lediglich dafür würden die Vorbereitungen für die Beantragung des Planfeststellungsverfahrens stattfinden. Die für 2019 angestrebte Planfeststellung könne jedoch erst nach Abschluss des Linienbestimmungsverfahrens durch das Bundesverkehrsministerium beantragt werden.
Zusätzlicher Verkehr
Reinhard Rauch, Schriftführer der Bürgerinitiative, befürchtet, je weiter die B 26n gebaut wird, desto mehr Lkws würden die Straße nutzen, anstelle auf der A7 und der A3 zu fahren. Dieser zusätzliche Verkehr drängt dann auf das nachgeordnete Straßennetz. Rauch hält es deshalb für zwingend erforderlich, die Verkehrsprobleme im nachgelagerten Straßennetz zu lösen, bevor mit dem Bau des ersten Bauabschnitts der B 26n begonnen wird. Die Position von Hoffmann, sich jahrelang für den Bau der B 26n einzusetzen, jedoch immer noch keine konkrete Lösung für den Bereich zwischen Karlstadt und Lohr entwickelt zu haben, hält er für grob fahrlässig.
Karlstadt wird das neue Arnstein
Der stellvertretende Vorsitzende Armin Beck betonte, dass schon der Weiterbau der B 26n bis Karlstadt verhindert werden muss: „Für Karlstadt gibt es keine gute Lösung. Wenn die Straße bis Karlstadt weiter gebaut wird, werden täglich zirka 15 000 Kraftfahrzeuge dicht an den Karlstadter Wohngebieten vorbei zur Karolinger Brücke fahren und auch der Verkehr in der Arnsteiner Straße wird noch zunehmen. Wir werden vom Verkehr überrollt und Karlstadt wird eben doch das neue Arnstein!“
Die Entlastung des Werntals sei eine Milchmädchenrechnung, so Beck laut Pressemitteilung. Letztendlich werden neben dem zusätzlichen Verkehr auf der eigentlichen B 26n die Ortsdurchfahrten im Dreieck Karlstadt – Lohr – Kist mit dem zusätzlichen Verkehr belastet.
Ortsdurchfahrt für Birkenfeld
Auch die von Hoffmann in Aussicht gestellten Ortsumfahrungen für Birkenfeld und Billingshausen wurden in der Vorstandschaft heftig diskutiert. Es stößt auf großes Unverständnis, dass regionale Lösungen wie Ortsumfahrungen, Lkw-Nachtfahrverbote oder Tempolimits nur in Zusammenhang mit dem Großprojekt B 26n erörtert werden. Gerade das seien doch regionale Lösungen, die die Bürgerinitiative seit Jahren fordert und die eine Verkehrsbündelung durch die B 26n unnötig machen würden.
Einig war man sich in der Vorstandschaft darüber, dass man Alexander Hoffmann zu einem Gespräch einladen werde. Nachdem Hoffmann betont, dass er vor allem Anliegen der Bürger vorbringen wolle, sieht sich die Bürgerinitiative mit zirka 2500 Mitgliedern und 20 Mitgliedsgemeinden in den Landkreisen Würzburg und Main-Spessart als einen wesentlichen Ansprechpartner.