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Frammersbach: Bürgerversammlung: Frammersbach hat viele Projekte und Ausgaben vor sich

Frammersbach

Bürgerversammlung: Frammersbach hat viele Projekte und Ausgaben vor sich

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    Viele Stühle blieben bei der interessanten Bürgerversammlung in der Heuberghalle leer.
    Viele Stühle blieben bei der interessanten Bürgerversammlung in der Heuberghalle leer. Foto: Horst Born

    Die meisten Stühle blieben kürzlich bei der Bürgerversammlung in der abgeteilten Heuberghalle leer. Nur 65 Bürgerinnen und Bürger aus Frammersbach interessierten sich für den aktuellen Stand der Gemeindepolitik. Der schwache Besuch lag sicherlich an den hochsommerlichen Temperaturen, womöglich aber auch an der hohen Corona-Inzidenz.

    Die Bürgerversammlung hätte eigentlich zur Mitte des großen Festes stattfinden sollen, musste aber verschoben werden. Bürgermeister Christian Holzemer lag es aber am Herzen, die Zusammenkunft abzuhalten, bevor die Schlussrechnung für die Trinkwasserversorgung im Gemeinderat beschlossen wurde und damit die Grundstücks- und Hausbesitzer die fällige Zahlung erfahren.

    Deshalb sollte die Bevölkerung umfassend darüber informiert werden, wofür das Geld verwendet wird. Detailliert erläuterte Christian Dehmer vom Ingenieurbüro Köhl die Arbeiten zur Wasserversorgung. Durch den zusätzlichen Redner, dessen Informationen höchst interessant waren, zogen sich allerdings die Wortbeiträge über zweieinviertel Stunden hin. Danach gab es keine große Diskussionsrunde mehr.

    Rund 4500 Einwohner

    Zuvor legte Bürgermeister Holzemer sein Augenmerk auf die großen Themen der Marktgemeinde und deren Entwicklung. Die Zahl der Einwohner habe sich um die 4500 eingependelt, sagte er. Weiterhin seien mehr Sterbefälle als Geburten zu verzeichnen. Ein Ausreißer sei das vergangene Jahr mit über 50 Geburten in Frammersbach gewesen.

    Die Einwohnerzahl werde aber auch durch die 70 Kriegsflüchtlinge gestützt, die hervorragend durch den "Freundeskreis Asyl" unterstützt würden, so Holzemer. Kurz ging der Rathauschef auf dem Gemeindeetat ein. In den kommenden Jahren bleiben die Ausgaben für Investitionen in die Abwasserbeseitigung, den Straßenbau oder den Bau des Feuerwehrgerätehauses in Habichsthal und der Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für die Frammersbacher Wehr auf hohem Niveau.

    In diesem Jahr schlägt besonders der Bau des Kindergartens St. Martin mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. Die Verschuldung der Marktgemeinde beträgt rund 6,7 Millionen Euro. Getilgt werden heuer 475.800 Euro. Eine Kreditaufnahme ist in den nächsten beiden Jahren nicht geplant.

    "Besonders freut es mich, dass wir auch unter Pandemiebedingungen die Freibadsaison ermöglichen konnten", sagte Holzemer. Eine große Baustelle werde für die nächsten zehn Jahre das Terrassenbad sein, das im kommenden Jahr 50 Jahre alt wird.

    Die Sanierung wird über ein Bauherrenmodel angegangen. Die Gemeinde ist dabei auf Fördermittel angewiesen. Geklärt werden muss die Finanzierung und Förderung des Umbaus der TuS-Halle in ein Bürgerzentrum am Marktplatz.

    Baugebiet nur mit Baugebot

    Auch die Bauverwaltung bekommt laut Holzemer viel zu tun. So soll zum Beispiel die Bauleitplanung für das Freizeitgelände Sauerberg erstellt werden, ebenso die Bebauungspläne für das Freizeitzentrum und das Gewerbegebiet Aspenwurzel. Eventuell erschlossen wird das Baugebiet "Rückweghohl". Allerdings nur mit Baugebot, da alle Grundstücke sich im Privatbesitz befinden. Erweitert werden sollen die Deponien "Gründle" in Frammersbach und "Falter" in Habichsthal.

    Für den Gemeindewald steht die Forsteinrichtung an. Ziel ist den Wald vom Nadel- in einen Mischwald in den nächsten 20 Jahren umzubauen. Daneben sollen weitere Stilllegungsflächen geschaffen werden. Naturprojekte wie Biotope für Amphibien und Reptilien sollen angelegt werden.

    Mit Blick auf die Installation von weiteren Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden sagte Holzemer, dass man dieses Thema im Blick behalten werde.

    Die Wehrkirche soll in das Leader-Projekt aufgenommen werden. Den Breitbandausbau im Ort wolle man forcieren, so Holzemer: "Glasfaser in jedes Haus, in jede Wohnung ist das Ziel."

    Blick nach Habichsthal

    Kurz blickte Holzemer auch nach Habichsthal. Dort wurden die Auchbach- und Dorfstraße erneuert. Für den Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses kam man dem Wunsch nach und erwarb eine Immobilie in der Dorfstraße. Ein Schwerpunkt für beide Gemeinden werden die Friedhöfe sein. Sukzessive werden mehr Urnengräber angelegt. In Frammersbach engagieren sich sehr viel freiwillige Helfer, sonst wäre vieles nicht möglich, sagte Holzemer. Der Zusammenhalt sei groß. Dafür bedankte sich der Bürgermeister nach seiner 80-minütigen Skizzierung der Entwicklung der Marktgemeinde.

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