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LOHR/BURGLENGENFELD: Bulmare als Vorbild für Lohr?

LOHR/BURGLENGENFELD

Bulmare als Vorbild für Lohr?

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    Die Lohrer Delegation um Karl-Heinz Djoharian und Carmen Burk war nach der Besichtigung einhellig der Meinung, dass ein Bad wie das Bulmare – mit kleinen Änderungen – gut nach Lohr passen würde. Schwimmmeister Manfred Schnelle, der als einziger der Gruppe schon im Juli dabei war, als sich der Lohrer Stadtrat drei Hallenbäder anschaute (Spessart-Therme in Bad Soden-Salmünster, Silvana in Schweinfurt, Bademehr in Neustadt bei Coburg), zog als sein persönliches Fazit: Das Bulmare in Burglengenfeld sei „das Treffendste“ für den Lohrer Bedarf.

    Das Bulmare (42 000 Kubikmeter umbauter Raum, Hallengröße zirka 90 mal 40 Meter) wurde nach anderthalbjähriger Bauzeit im November 2005 eröffnet. Es kostete insgesamt 14,9 Millionen Euro. Davon entfielen 12,4 Millionen auf das Bad, 0,7 Millionen auf die Sauna und 1,8 Millionen auf die Außenanlagen. Betrieben wird es im Auftrag der Stadt Burglengenfeld von der Firma Aquapark Management (Münster), die noch vier weitere Bäder betreibt in Dresden (2), Überlingen und Luckenwalde.

    Im vergangenen Jahr hatte das Bulmare laut Betriebsleiterin Bettina Hüls 221 000 Gäste, heuer rechne man mit 225 000. Über das aktuelle Defizit wollte sie sich nicht äußern. Sie gab jedoch die Prognose ab, dass die Einrichtung in den kommenden Jahren kostendeckend („schwarze Null“) arbeiten werde. Dieses Ziel sei aufgrund der integrierten Saunalandschaft zu erreichen, zeigte sie sich überzeugt. Auf den Saunabereich entfallen ihren Worten zufolge 25 bis 30 Prozent der Besucher. Das Bulmare ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet; von 8 bis 10 Uhr ist es den Schulen vorbehalten

    Erwachsene zahlen im Bulmare zwischen 4,50 Euro (zwei Stunden) und 10 Euro (Tageskarte). Wesentlich teurer ist der Besuch der Sauna, bei dem das Bad kostenlos mitgenutzt werden darf. Die Preise dafür liegen zwischen 11,50 Euro (zwei Stunden) und 15 Euro (Tageskarte).

    Das Bulmare verfügt im Innenbereich über ein 25 Meter langes Sportbecken mit drei Bahnen (siehe Planzeichnung), ein Kinderbecken, ein fünf mal sechs Meter großes Lehrschwimmbecken mit Hubboden, ein Kneippbecken, eine 75 Meter lange Riesenrutsche mit Cinema-Projektion und ein Nichtschwimmer-Erlebnisbecken mit Durchgang ins Freie. Zudem gibt es im Außenbereich ein 25 Meter langes Sportbecken mit vier Bahnen sowie ein kleines Kinderbecken.

    In Lohr braucht man nach Meinung der Förderkreis-Mitglieder fünf Bahnen im Sportbecken und ein zehn mal 15 Meter großes Lehrschwimmbecken. Auf das Kneippbecken könne man hingegen verzichten.

    Ins Bulmare intergriert ist eine großzügige Saunalandschaft, in welcher der Besucher unter anderem Finnische Sauna, Aromasauna, Schneekabine, Bierkellersauna, Entspannungsbecken und Ruhehaus vorfindet. In diesem Bereich werden auch verschiedene Massagen angeboten. Diese kosten zusätzlich zwischen 16 Euro (20-minütige Rückenmassage) und 59 Euro (75-minütige Ganzkörpermassage mit heißen und kalten Steinen).

    Insgesamt sind laut Techniker Reiner Beck im Bulmare 52 Mitarbeiter beschäftigt, etwa 25 davon sind Vollzeitkräfte. Auf den Badebereich entfallen seinen Worten zufolge neun Vollzeitbeschäftigte und drei Teilzeitrettungsschwimmer.

    Beck führte die Interessenten aus Lohr zusammen mit Stephan Götz und Joachim Knoops durch das Bulmare. Götz ist der Vertriebsleiter der Berliner Firma Berndorf Bäderbau, die die Edelstahlbecken des Bulmare geliefert und eingebaut hatte. Knoops ist bei der Wertheimer Firma Aquila, die die Wasseraufbereitungs- und Lüftungstechnik für das Bad hergestellt und installiert hatte, für Vertrieb und Projektierung zuständig.

    Nach Ansicht von Götz ist in einem Hallenbad eine Riesenrutsche wie im Bulmare (Preis zirka 100 000 Euro) sinnvoll. Gleiches gelte für ein Restaurant. Im Bulmare ist dieses sowohl für Besucher der Einrichtung zugänglich als auch – ohne dass Eintritt fällig wird – für die Allgemeinheit.

    Sowohl Götz als auch Knoops, dessen Firma Aquila die Busfahrt von Lohr nach Burglengenfeld gesponsert hatte, machten deutlich, dass sie beim Bau des geplanten Hallenbades in Lohr gerne mit im Boot wären. Nach Knoops' Meinung braucht Lohr ein „familienorientiertes Sportbad“.

    Die Mitglieder des Förderkreises ließen durchblicken, dass dies auch in ihrem Sinne wäre. Djoharian versprach, auf die zuständigen Leute bei der Stadt zuzugehen. Außerdem war man der Meinung, dass die Stadt den Hallenbadbau so ausschreiben soll, dass ein Generalunternehmer zum Zuge kommen kann. Dieser könne dann örtliche Firmen beteiligen, was bei einer gestückelten Ausschreibung nicht der Fall sei. Der Förderkreis hat beim geplanten Badbau beratende Funktion.

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