Seit drei Jahren sammeln die Weltläden Main-Spessarts und die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Kork. Früher hatte der Landkreis offizielle Sammelstellen. Dort gesammelter Kork wurde meist zu Dämmstoffen weiterverarbeitet. Anscheinend lohnte sich das nicht mehr und diese Korksammelstellen wurden geschlossen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Main-Spessart, hervor, der diese Informationen entnommen wurden.
Kork ist ein nachwachsender Rohstoff mit sehr guten wärme- und schalldämmenden Eigenschaften. Doch wie alle natürlichen Rohstoffe ist er begrenzt. Das Nachwachsen der Korkrinde dauert sieben bis zehn Jahre. Und von der Neubepflanzung bis zur ersten "Ernte" der Korkeichen vergehen 25 Jahre. Deshalb sollte Kork nicht im Mülleimer landen, sondern recycelt werden.
Eine Zeitlang hatte der BN-Vorsitzende Erwin Scheiner privat Korken entgegengenommen und weitergereicht. Doch es konnte auf Initiative von Rita Scheiner, aktiv für den Bund Naturschutz und die Weltläden, eine elegante Lösung gefunden werden: in den Weltläden in Gemünden, Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld und Retzbach stehen seit einiger Zeit Boxen, in denen Korken gesammelt werden.
Rita Scheiner hatte, um die Verwertung der Korken sicherzustellen, vorher Kontakt zu Doghammer aufgenommen. Aus den für Doghammer gesammelten Korken werden in Portugal in einem Familienbetrieb Schuhe hergestellt. Erwerben kann man diese im Online-Shop, aber zum Beispiel auch im Zukunftshaus in Würzburg.
Jetzt hat Erwin Scheiner zusammen mit seiner Frau Monika erneut 118 Kilogramm Echtkorken bei Doghammer abgeliefert. Dazu hat er seinen Urlaub genutzt. Nächste Woche geht wieder ein Transport nach Portugal und Main-Spessarts Korken sind dabei. Insgesamt konnten die Weltläden Main-Spessart und Schwabach und der Bund Naturschutz MSP in den vergangenen drei Jahren 806 Kilogramm Kork zur Weiterverwendung nach Rosenheim zu Doghammer liefern. Unterstützt wurden sie dabei von den Wertstoffhöfen Main-Spessart, die wieder Sammelstellen eingerichtet haben, und der Agenda-21-Verantwortlichen Ilse Krämer.