„Der Glaube hat mich immer getragen“, blickt Pfarrer i. R. Manfred Durchholz dankbar zurück. Das Hochamt zu seinem Goldenen Priesterjubiläum feiert er in Konzelebration mit Kaplan Manfred Hock und Lohrs Stadtpfarrer Sven Johannsen am Sonntag, den 27. Juli um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche Maria Heimsuchung.
Manfred Durchholz wurde am 25. Juli 1964 von Bischof Josef Stangl zum Priester geweiht. Der 1937 in Rechtenbach geborene Geistliche war als Kaplan in der Goldbacher Pfarrei St. Nikolaus und ab 1965 in der Würzburger Dompfarrei im Einsatz. 1971 übernahm er die Kuratie St. Josef in Erlenbach (Lkr. Miltenberg). Von 1975 bis 2003 wirkte Durchholz als Präses für Liturgie und Kirchenmusik im Dekanat Obernburg. Hinzu kam 1998 der Seelsorge-Auftrag für Mechenhard. 2003 nahm Bischof Paul-Werner Scheele die erbetene Resignation an. Seither hilft der 77-Jährige als Ruhestandspfarrer in Rechtenbach mit.
Seit 43 Jahren an seiner Seite ist seine Schwester Gertrud als fürsorgliche Haushälterin und umsichtige Sekretärin. Was hat Manfred Durchholz dazu bewogen, den Priesterberuf zu wählen? „Das wusste ich schon von klein auf“, kommt die spontane Antwort. Aus einem gläubigen Elternhaus stammend, wechselt Durchholz nach der Volksschule auf das Gymnasium und Internat des Aloysianums (Lohr). Dem Abitur folgt das Theologiestudium an der Universität Würzburg mit Eintritt ins Priesterseminar. Lebenslange Freundschaft – begründet im Aloysianum – verband ihn mit dem kürzlich verstorbenen Joachim Gierich, Missionar und Marianhiller-Ordensmann im afrikanischen Bulawayo.
In Erlenbach hatten die Geschwister Durchholz stets ein offenes Haus, auch für Gäste aus Afrika oder Indien. Bewirtet und mit dem Nötigsten ausgestattet wurden in den 80er Jahren die ersten Asylanten aus Bangladesh. „Das waren 59 Muslim e und ein Christ“, erinnert sich Gertrud Durchholz. Sie war es auch, die Sammlungen organisierte und Hilfsgüter in Afrikas Krankenstationen verschickte.
„Dass man da ist für die Menschen“, nennt Durchholz die seelsorgerische Mission. Er baute auf den guten Draht zu Alt und Jung, teilte Sorgen und Nöte. „Man muss sich selber immer wieder korrigieren, wenn man andere beraten will“, erinnert sich der Priester an das, was die Leute beeindruckt habe.
Die Erlenbacher Ordensschwestern der Pallottinerinnen vertrauten ihm als Ansprechpartner in Krankenhaus und Pflegeheim. Durchholz erteilte Religionsunterricht und engagierte sich in der Pfadfinderschaft. Bis 2010 hatte der Pfarrer i. R. den Seelsorgeauftrag im Sendelbacher Schwesternheim inne. Befragt nach der persönlichen Lieblingsbibelstelle, zitiert er Johannes 3,16: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ In diesem Sinne bitten Gemeinde und Pfarrgemeinde nach dem Hochamt zum Empfang in die Turnhalle.