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MARKTHEIDENFELD: Dem Leben einen Sinn geben

MARKTHEIDENFELD

Dem Leben einen Sinn geben

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    Dankbare Menschen: Die Kongolosen in und um Vanga freuen sich über die Arbeit der Christusträger-Bruderschaft.
    Dankbare Menschen: Die Kongolosen in und um Vanga freuen sich über die Arbeit der Christusträger-Bruderschaft. Foto: Foto: Christusträger

    Der Kongo verfügt über reiche Bodenschätze, dennoch gehören seine Einwohner zu den ärmsten der Welt. Seit 35 Jahren versucht die Christusträger-Bruderschaft, ihre Not zu lindern. Zwei von ihnen, Bruder Thomas Dürr und Bruder Friedhelm Förster, die Weihnachten im Kloster Triefenstein verbrachten, erzählen von ihrer Arbeit.

    Eigentlich hat der Kongo alles, was er braucht: Erdöl, Diamanten, Gold, Kupfer und die begehrten seltenen Erden. Doch von diesem Reichtum kommt bei der Bevölkerung nichts an.

    „Die Rohstoffe sind eher ein Fluch als ein Segen für das Land“, sagt Bruder Thomas, denn von ihnen profitieren nur wenige, während die Umwelt unter der Ausbeutung leidet. Viele Einwohner haben überhaupt keine Arbeit; ihre Kinder sind unterernährt. Die kleine Landwirtschaft reicht oft nicht einmal für die eigene Familie, geschweige denn, um Waren auf dem Markt zu verkaufen.

    So ist es auch in Vanga, etwa 350 Kilometer östlich der Hauptstadt Kinshasa. Dort arbeiten vier Brüder der Christusträger: Neben dem Pfarrer Bruder Thomas und dem Kinderarzt Bruder Friedhelm noch der Allgemeinmediziner Bruder Reinhart und der Landwirtschaftsexperte Bruder Kurt.

    In einer Missionsstation, die amerikanische Baptisten 1912 gegründet haben, unterhalten sie ein Krankenhaus, eine Schule und eine Kirche. Bei ihrer Arbeit sind sie auf Freundeskreise und Spenden aus der Heimat angewiesen; ein staatliches Sozial- oder Gesundheitssystem gibt es so gut wie nicht.

    An mehreren Stellen bekämpfen die Christusträger die Armut: Die Ärzte kümmern sich um die kranken und unterernährten Menschen, denn „Armut und Krankheit sind Zwillinge“, sagt Bruder Friedhelm. Der Agrarexperte berät beim Anbau ertragreicher Pflanzen, und der Priester kümmert sich um das geistliche wie gemeinschaftliche Leben in der Region.

    So sorgen die Christusträger nicht nur dafür, dass die Einwohner sich besser ernähren können und ärztlich behandelt werden. Sie bieten auch Gesprächsgruppen, alternative Jugendgottesdienste und Bibelarbeit an oder machen zusammen mit den Jugendlichen einen Fußballplatz flott, auf dem auch die Mädchen gern kicken. „Dem Leben einen Sinn geben“, wenn schon Arbeit und Ausbildung fehlen, sagt Bruder Friedhelm.

    Doch wer hilft den Helfern, die zu viert tagtäglich eine Sisyphusarbeit leisten? „Keiner hält es dort aus, der nur ein frommes Werk tun will“, erklärt Bruder Friedhelm. „Das Schönste sind die Menschen, nicht das Land – ihre Freundlichkeit und Vitalität“. Bruder Thomas hat gelernt: „Diese Lebensbejahung fließt zu uns zurück, auch wenn ich immer wieder Frust einfahre.“ Abstand gewinnen die Brüder durch Kontakte zu Freunden in ihrer Heimat, seltene Zusammenkünfte mit den Mitbrüdern wie jetzt zum 50-jährigen Bestehen der Bruderschaft oder ganz profan durch einen gemeinsamen Fernsehabend mit dem DVD-Player.

    Seine Motivation für die Arbeit zieht Bruder Thomas daraus, dass er sich in seinem Leben mit Gaben reich beschenkt sieht. Daher will er andere beschenken. „Ich entdecke mit dir dein Talent“, nennt Bruder Thomas sein Angebot. Sein Ziel ist, „am Ende meines Lebens sagen zu können: Es war nicht lustig, sondern es hat Sinn gehabt.“

    Demokratische Republik Kongo

    Der Staat in Zentralafrika ist an Fläche der zweitgrößte Staat Afrikas und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Große Teile des Staatsgebietes sind von tropischem Regenwald bedeckt. Der Vielvölkerstaat hat etwa 70 Millionen Einwohner, die rund 200 Volksgruppen angehören. Etwa die Hälfte der Einwohner bekennt sich zur katholischen Kirche, die andere Hälfte verteilt sich auf Kimbanguisten, andere christliche Kirchen, traditionelle Religionen und den Islam.

    1885 kam das Gebiet des heutigen Staates unter belgische Kolonialherrschaft. Nach der Unabhängigkeit 1960 wurde es 32 Jahre lang von Mobutu Sese Seko diktatorisch regiert. 1997 wurde Mobutu von Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila gestürzt. Auf den Machtwechsel folgte ein blutiger Bürgerkrieg. 2002 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, im Osten des Landes finden aber bis heute Kämpfe statt. Erstmals seit 1965 fanden 2006 freie Wahlen statt. Quelle: Wikipedia

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