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Frammersbach: Der Forstbetrieb wirft Gewinn ab

Frammersbach

Der Forstbetrieb wirft Gewinn ab

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    Blick über den Frammersbacher Gemeindewald. Der der Laubbaumanteil wurde in den letzten 20 Jahren verdoppelt.
    Blick über den Frammersbacher Gemeindewald. Der der Laubbaumanteil wurde in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Foto: Horst Born

    Hin zu mehr Laubholzanteil heißt die Devise im rund 800 Hektar großen Frammersbacher Gemeindewald. Während der 20-jährigen Forsteinrichtung habe sich der Anteil von Laubbäumen von 15 auf 30 Prozent verdoppelt, betonte Bürgermeister Christian Holzemer in der Gemeinderatsitzung. Allerdings stoßen die Förster für weitere größere Laubbaumpflanzungen flächenmäßig an Grenzen, sagte Thomas Schwab, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Main-Spessart West, bei der Präsentation des Jahresbetriebsplans 2023.

    Revierleiterin Rebecca Thurner, die unter anderem für die Betreuung des Frammersbacher Gemeindewalds zuständig ist, stellte die Zahlen des Forstbetriebs für das vergangene Jahr vor. 2022 konnte ein Plus von rund 154.000 Euro erzielt werden. Der Gewinn stammt hauptsächlich aus dem Holzeinschlag. Dieser belief sich auf 4558 Festmeter und blieb erneut unter dem Plan von 6400 Festmetern. Der Löwenanteil von 1715 Festmetern entfiel auf die Altdurchforstung auf einer Fläche von 21,3 Hektar. Der Anteil vom käfer- oder sturmgeschädigtem Holz betrug 13,4 Prozent, was 230 Festmeter ausmacht.

    6810 Bäume wurden neu gepflanzt

    Durchschnittlich erzielte die Gemeinde beim Holzverkauf 63 Euro pro Festmeter; insgesamt belaufen sich die Einnahmen auf fast 294.000 Euro. Zusammen mit der Jagdpacht von rund 5400 Euro sowie Förderungen und Zuschüssen von knapp 40.000 Euro stehen unter dem Strich rund 341.000 Euro. Die Kosten für die Holzernte lagen bei 102.000 Euro. Hinzu kamen Pflegearbeiten und das Anlegen von Biotopen, was insgesamt zu Ausgaben von 187.000 Euro führte. Bestockt wurde der Gemeindewald mit 3550 Buchen, 2550 Eichen, aber auch Wildobst und Kirschen. Insgesamt wurden 6810 Bäume neu gepflanzt, informierte Forstingenieurin Thurner.

    Allerdings schwächele die Buche klima- und standortbedingt etwas, ergänzte Schwab. Deshalb sollen vermehrt Eichen eingebracht werden. "Wie das Ergebnis in diesem Jahr ausfällt, ist wie ein Blick in die Glaskugel", meinte Schwab. Zu schwankend sei der Holzmarkt für eine genauere Prognose. Zurzeit sei er halbwegs stabil. Zu schaffen mache dem Wald auch die Trockenheit. Deshalb sei es wichtig, möglichst viel Wasser im Wald zu belassen. "Jeder Liter Wasser, der aus dem Wald fließt, ist einer zu viel", sagte Schwab. Zum Rückhalt sollen weitere Biotope, Mulden und Becken sowie nicht gesäuberte Gräben beitragen.

    53.000 Euro Gewinn wird 2023 erwartet

    Für dieses Jahr prognostiziert Schwab sehr vorsichtig einen Gewinn von knapp 53.000 Euro. Den durchschnittlichen Preis für einen Festmeter schätzt er auf 55 Euro. Eingeschlagen werden sollen 5300 Festmeter. Die Holzverwertung soll 291.500 Euro erbringen, insgesamt wird mit Einnahmen von 320.000 gerechnet. Dem stehen Ausgaben von 267.000 Euro gegenüber. Das Waldbild soll mit Buchen, Wildobst, Eiben, Tannen, Esskastanien, Spitzahorn und Kirsche aufgefrischt werden. Attraktiver will man unter anderem den Bestand oberhalb des Terrassenbads gestalten.

    Die neue Forsteinrichtung, die dieses Jahr in Kraft tritt und auf 20 Jahre angelegt ist, sieht einen auf 5300 Festmeter reduzierten Hiebsatz vor. Grund ist, dass der Forstbetrieb in der Vergangenheit oft unter dem geplanten Hiebsatz von jährlich 6400 Festmetern geblieben ist.

    Bäume sollen für Photovoltaikanlagen gefällt werden

    Der Bürgermeister ging schließlich noch auf den Wunsch von Hausbesitzern mit Grundstücken am Waldrand ein, die Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern installieren wollen. Sie wünschen sich, dass Bäume entfernt werden, die ihre Häuser beschatten. Nach kurzer Diskussion geht die Tendenz im Gemeinderat dahin, den Bauherren entgegenzukommen und die Bäume auf Gemeindegebiet fällen zu lassen.

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