Mit der Zukunft des Kindergartens Neuhütten beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung im Pfarrheim. Architektin Katja Naumann-Legler vom Architektenbüro Cirillo-Naumann aus Hösbach zeigte Möglichkeiten auf, wie eine Erweiterung einmal aussehen könnte.
Derzeit gibt es zwei Kindergartengruppen und eine Kinderkrippengruppe. Die Betriebserlaubnis erteilte die Aufsichtsbehörde für 64 Kinder, darunter auch für 15 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren, die im Dachgeschoss der Kindertagesstätte untergebracht sind.
Die aus baulichen Gründen unterschiedlich großen Gruppengrößen machen den Betriebsablauf nicht einfach, wenn beispielsweise Kinder von einer großen Regelgruppe in die Gruppe der Vorschüler kommen, aber die 15 Plätze in der Gruppe im Dachgeschoss bereits belegt sind. Dies wiederum kann dazu führen, dass Kinder aus der Krippengruppe nicht in die Kleinkindgruppe wechseln können und somit ein Krippenplatz nicht neu vergeben werden kann.
Räume fehlen
Was fehlt, ist laut Architektin ein vollwertiger Gruppen- mit Nebenraum sowie Personalräume. Auch der Schlafraum für die Krippenkinder ist recht klein, und es können dort nur sechs Bettchen untergebracht werden. Offene Treppenhäuser und der fehlende zweite Rettungsweg für den Mehrzweckraum im Dachgeschoss müssen bei der künftigen baulichen Veränderung berücksichtigt werden.
Als Lösung schlug Architektin Katja Naumann-Legler vor, den bisherigen Mehrzweckraum im Dachgeschoss in einen Gruppenraum umzufunktionieren. Mit einem Überbau könnte man aus dem Dachgeschoss in einen Anbau gelangen, in dem ein Mehrzweckraum entstehen könnte. Dieser würde neu in den Hang hinein gebaut. "Das wäre eine sehr vollwertige Lösung", sagte Naumann-Legler. Als Option könnten unter dem Mehrzweckraum weitere Räumlichkeiten wie ein Lager oder Kinderwagenstellplätze entstehen.
Hang als Herausforderung
"Die Hangsituation ist natürlich herausfordernd, aber es ist nicht unbebaubar", sagte Architektin Naumann-Legler bei der Präsentation ihrer Idee. Die für das Bauvorhaben ermittelten Kosten belaufen sich auf etwa 685 000 Euro. Hinzu kommen die Wiederherstellung der Zufahrt und die Baunebenkosten von 210 000 Euro, so dass unterm Strich 895 000 Euro an Kosten auf die Kommune zukommen würden. In der Summe ist auch ein Kostenpuffer von 100 000 Euro für Unwägbarkeiten berücksichtigt. Bei dieser Bauvariante ist keine Förderung zu erwarten.
Nach Rücksprache von Bürgermeister Bernd Steigerwald mit der Kindergartenleitung würde es bis September 2022 keine Platzprobleme geben. Allerdings waren sich die Räte auch einig, dass eine solche Baumaßnahme eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. "Langfristig werden wir ein Problem bekommen, auch wenn die Geburtenzahlen zurückgehen", zeigte Christoph Curs die Problematik der unterschiedlich großen Gruppengrößen.
Als weitere Schritte sollten laut Architektin der Bedarf für die nächsten Jahre ermittelt und Rücksprache mit der Kindergartenaufsicht gehalten werden, inwieweit Flächen förderfähig wären. Auch wurde überlegt, ob ein Waldkindergarten den bestehenden Kindergarten entlasten könnte, was allerdings weiteren Personalbedarf nach sich ziehen würde.