„Heute ist für mich ein Tag, der nicht ganz so einfach ist“, gab Peter Franz zu. „Die Zeit mit dem Spielmannszug war für mich eine Zeit, die mein Leben prägte.“ Der scheidende Vorsitzende und Bürgermeister blickte zurück auf 30 Jahre Vorstandschaft. Doch mit dem Verein selbst ist er noch viel länger verbunden. Denn eigentlich, so erzählte er, habe ihn die Pfeifenmusik schon elektrisiert, als es den Verein noch gar nicht gab. „Ich war mit Feuereifer bei der Sache und hab's gelernt.“ Im Jahr 1967 wurde der Spielmannszug schließlich gegründet.
Franz erzählte von seiner Übernahme der Stabführung im Jahr 1972, der errungenen Landesmeisterschaft des Spielmannszugs 1973 in Trier und in der Folge in Speyer und Mainz, von der errungenen Deutschen Meisterschaft im Jahr 1975 und dem „James-Last-Stil“ des Spielmannszugs, der vor allem junge Musiker zur Gruppe zog. Aber auch schwierige Jahre wie etwa 1977 ließ Peter Franz Revue passieren, als der Spielmannszug durch tragische Unglücksfälle Musiker verlor. 1978 übernahm Peter Franz schließlich die Vorstandschaft und hat sie seitdem inne. Nun, am Tag des Abschieds, dankte er den Mitgliedern und Aktiven für den Rückhalt und die Unterstützung, die er in den 30 Jahren stets hatte: „Ihr habt mich getragen.“
„Der Pit ist der Spielmannszug“, ergriff Kassier Roman Franz anschließend das Wort. Der Name Peter Franz sei untrennbar mit dem Spielmannszug verbunden. „Peter Franz ist der Mann mit den Ideen, den Impulsen“, sagte er und blickte zurück auf die Zeit des Vorsitzenden, vom Anfang, als Peter Franz mit der Flöte begonnen hat, als er den Dirigentenstab in die Hand genommen hat, bis er schließlich zum Vorsitzenden gewählt wurde. „So ein Mann ist nicht zu ersetzen“, lobte Roman Franz.
Zweiter Vorsitzender Erwin Stepanek dankte dem scheidenden Vorsitzenden, der über Jahrzehnte hinweg Ideen und Engagement in den Verein eingebracht hat. Als Krönung ernannte Stepanek einen sichtlich gerührten Peter Franz zum Ehrenvorsitzenden des Spielmannszugs und überreichte ihm die Urkunde.
Zweiter Bürgermeister Norbert Anderlohr zollte Peter Franz ebenfalls Anerkennung: „So lange hat es in Frammersbach noch niemand bewerkstelligt, im Amt zu sein.“ Peter Franz sei stets ein Vorbild gewesen und hatte die entsprechenden Visionen. Anderlohr dankte auch im Namen der Gemeinde für die vorbildliche und wichtige Nachwuchsarbeit, die geleistet wurde. „Du hast Dich um den Spielmannszug verdient gemacht und auch um die Gemeinde Frammersbach.“ Mit stehenden Ovationen stimmten alle anwesenden Mitglieder den Worten Anderlohrs zu.
Die Vereinsführung bleibt in der Familie Franz: Sohn Markus wurde einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. „Ich freue mich auf die neuen Aufgaben“, sagte er. „Wir werden das Schiff Spielmannszug weiter auf Kurs halten und in neue Gewässer vorstoßen.“ Markus Franz möchte die Jugendarbeit auf noch breitere Füße stellen, möchte im September diesen Jahres eine neue Bläserklasse gründen sowie die Zusammenarbeit zwischen Musikverein und Aubachmusikanten Habichsthal weiter intensivieren.
Lediglich geringe Veränderungen gab es bei allen anderen Posten in der Vorstandschaft. Neben Markus Franz wurden gewählt: 2. Vorsitzender Erwin Stepanek, Kassier Roman Franz, Schriftführerin Diana Hartung, Musikalischer Leiter Fredy Aull. Passive Beisitzer: Gerd Zilch, Hermann Franz (bislang Renate Stenger), Udo Janurek (bislang Manfred Amrhein), Simone Scheuring. Aktive Beisitzer: Christian Hartung (bislang Markus Franz), Matthias Kissner, Bernd Rohleder, Renate Stenger (bislang Hermann Franz).