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Designer-Chic mit eigenen Händen gestrickt

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Designer-Chic mit eigenen Händen gestrickt

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    Bestrickend: Aus Garn und mit der
Strickliesel hat die
Handarbeitsberaterin Dr. Claudia
Schneider-Koglin diese Halsketten angefertigt.
Die Entwürfe ihres originellen
Strick-Modeschmucks wurden von
dem Kreativheft "intermezzo"
veröffentlicht.
    Bestrickend: Aus Garn und mit der Strickliesel hat die Handarbeitsberaterin Dr. Claudia Schneider-Koglin diese Halsketten angefertigt. Die Entwürfe ihres originellen Strick-Modeschmucks wurden von dem Kreativheft "intermezzo" veröffentlicht. Foto: FOTO MOLDENHAUER

    Arnstein (MM) Peppige Pullover mit Pelzeffekt in leuchtenden Herbstfarben, Patchwork-Jacken in fantasievollem Design, Accessoires wie Umhänge-Taschen und sogar Schmuck - die Maschenmode, die am morgigen Samstag bei "Art-Stein" um 1830 Uhr in der Arnsteiner Stadthalle präsentiert wird, ist Welten von Omas Strickstrumpf entfernt.

    Bei den Arnsteiner Kunst- und Kulturtagen am Samstag und Sonntag werden rund 50 Kunstschaffende ihre Werke und Produkte zeigen. Jutta Heurung und Dr. Claudia Schneider-Koglin haben eine Woll-Modenschau organisiert. Beide Damen sind vom Fach. Jutta Heurung ist seit zwei Jahren Inhaberin des Geschäfts "JuHe - Wolle und Tee" in Arnstein. Dr. Schneider-Koglin ist Handarbeitsberaterin und steht freiberuflich in Diensten der Firma Coats GmbH, unter deren Dach Traditionsunternehmen im Bereich Garne wie Mez und Schachenmayr vereint sind.

    Stricken ist nicht nur die neuste Masche in New York, wo inzwischen als Alternative zum Internetcafé ein Strick-Coffeeshop eröffnet hat, auch hierzulande klappern die Nadeln wieder verstärkt. "Stricken liegt im Trend", erklärt Jutta Heurung. Das Image dieser Art Handarbeit hat sich in den letzten Jahren massiv geändert. Von "Stricken ist nur etwas für alte Leute" könne keine Rede mehr sein.

    "Die Auswahl an Garnen und Techniken ist inzwischen riesig", sagt Dr. Schneider-Koglin. Die Zeiten, in denen die Kundinnen lediglich zwischen grauer und brauner Sockenwolle wählen konnten, sind längst und endgültig passé. Was für Materialen auf dem Markt sind und was daraus alles entstehen kann, haben Jutta Heurung und Dr. Schneider-Koglin im Frühjahr auf der Handarbeitsmesse in Köln erfahren. Beeindruckt von der dortigen Schau, wuchs die Idee, bei "Art-Stein" Models auf den Laufsteg zu schicken und nicht nur mit einem Stand vertreten zu sein.

    Rund 40 Modelle werden junge Damen, ausgewählt aus dem Bekanntenkreis der Organisatorinnen, in der Stadthalle präsentieren. Teils werden die Vorführstücke von Firmen leihweise zur Verfügung gestellt, teils sind sie "Eigenproduktionen" von Jutta Heurung und Dr. Schneider-Koglin. Letztere ist von Haus aus promovierte Diplom-Chemikerin, die sich vor einem Jahr dazu entschlossen hat, ihr Hobby zum Beruf zu machen. "Ich habe schon in den Vorlesungen immer gestrickt." Als Handarbeitsberaterin hält die Mutter zweier Kinder vornehmlich Kurse - in Volkshochschulen, in Handarbeitsgeschäften, auf Wunsch in Vereinen oder sogar bei privat. Eine Frau hatte sie einmal gebeten, eine Beratung für sie und ihre Freundinnen zu halten. "Da saßen wir dann im Partykeller und haben gestrickt."

    Die Grenzen zwischen Hobby und Beruf sind nun auch bei Jutta Heurung fließend. "Ich habe immer gerne Handarbeiten gemacht." So war es ein Glücksfall für die gelernte Arzthelferin, dass sie vor zwei Jahren das alteingesessene Wollgeschäft von Irmgard Vorschneider in der Marktstraße übernehmen konnte. "Meine beiden Buben waren da aus dem Gröbsten raus."

    In Arnstein brauchen die Damen zum Stricken keinen Coffeeshop. Der angesagte Strick-Treff ist der Laden von Jutta Heurung. Jeweils mittwochs von 20 bis 22 Uhr steht Dr. Schneider-Koglin dort den "Wolldesignerinnen" mit Rat und Tat zur Seite. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der räumlichen Enge auf sechs beschränkt, deshalb ist Anmeldung Pflicht. Neueinsteiger sind jederzeit willkommen.

    Bei mehr Personen würde die Beratung zu kurz kommen, erklärt Dr. Claudia Schneider-Koglin. In ihren Kursen kann nämlich jeder seine individuellen Strick-Probleme lösen lassen - vom Stricken einer Ferse bis zur Gestaltung einer aufwändigen Patchwork-Jacke. "Die Patchwork-Technik ist zurzeit der Renner." Jedes Modell wird ein Unikat. Unter den eigenen Entwürfen von Dr. Schneider-Koglin findet sich auch Modeschmuck. Die Stücke entstanden mit der guten, alten Strickliesel. Ihr origineller Woll-Schmuck wurde sogar im Kreativheft "intermezzo" veröffentlicht.

    "Stricken statt Yoga" heißt die Devise der Handarbeitsberaterin. Stricken sei nämlich ebenso kreativ wie entspannend. Stricken gibt einem nicht nur das Gefühl, selbst etwas geschaffen zu haben, sondern auch etwas in Händen zu halten, das sonst kein anderer besitzt - das eigene Designerstück.

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    "Art-Stein" ist am Samstag, 6., ab
    16 Uhr, und am Sonntag, 7. Novem-
    ber, von 10 bis 1730 Uhr, in der
    Arnsteiner Stadthalle geöffnet.

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