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KARLSTADT: Deutscher Enzian - eine Rarität im Spätsommer

KARLSTADT

Deutscher Enzian - eine Rarität im Spätsommer

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    (fgd) Enziane sind keinesfalls nur in den Alpen heimisch. In Unterfranken kamen früher acht Enzianarten vor, aktuell sind es sechs. Eine davon, der Deutsche Enzian, kommt bei Karlstadt vor. Die wahrscheinlich einzige größere Population im Stadtgebiet gibt es oberhalb der Musikhalle Gambach.

    Enziane werden heute in die eigentlichen ausdauernden Enziane und die zweijährigen Kranzenziane unterteilt. Der Deutsche (Kranz-)Enzian (Gentianella germanica) als Pflanze des Monats zählt zur zweiten Gruppe.

    Zweijährig bedeutet, dass die Pflanzen bereits im Herbst auskeimen, als junge Pflanze überwintern und dann erst im nächsten Sommer zur Blüte kommen, um dann wieder abzusterben. Je nach Witterungsverlauf schwankt deshalb die Zahl der Pflanzen beträchtlich. Die Blütezeit des Deutschen Enzians beginnt im August und kann bis weit in den September andauern.

    Der Deutsche Enzian hat tatsächlich seinen Schwerpunkt in Deutschland, kommt aber in ganz Mitteleuropa vor und erreicht im Norden Großbritannien sowie Schweden und im Süden die französischen Alpen. Aufgrund seiner Bitterstoffe von Tieren gemieden, wächst der Deutsche Enzian bevorzugt in beweideten Halbtrockenrasen und an Waldsäumen. Er ist wesentlich seltener als der blaue Fransenenzian, der auch in der Umgebung von Karlstadt häufig vorkommt.

    Wie alle Enzian-Arten ist auch der Deutsche Enzian streng geschützt und am stärksten durch Düngung, Aufgabe der Beweidung oder Brachfallen der Halbtrockenrasen gefährdet.

    In manchen anderen Ländern wird der Wurzelstock des großwüchsigen Gelben oder Punktierten Enzians für die Enzianschnaps-Herstellung ausgegraben. Der stets auf den Flaschen abgebildete blaue Stengellosen Enzian ist somit irreführend.

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