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Lohr: "Die Kultur überlebt auch in der Krise": So geht es in der Lohrer Stadthalle weiter

Lohr

"Die Kultur überlebt auch in der Krise": So geht es in der Lohrer Stadthalle weiter

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    Stadthallenmanager Thomas Funck und Jets-Frontmann Jerry James arbeiten weiter zusammen. Die Jets werden am 14. November im Foyer der Stadthalle auftreten.
    Stadthallenmanager Thomas Funck und Jets-Frontmann Jerry James arbeiten weiter zusammen. Die Jets werden am 14. November im Foyer der Stadthalle auftreten. Foto: Krystyna Kuhn

    Herbst und Winter stellen die Kultur vor neue Herausforderungen, denn Veranstaltungen können jetzt nicht mehr im Freien stattfinden. Der "Spessartwinter" bot stets einen Überblick über das vielfältige Programm an Kabarett, Vorträgen und Konzerten. Nun fehlt eine Orientierung durch die Broschüre. Daher laufen die Telefone im Lohrer Kulturamt heiß. Die Anrufer wollen wissen, was stattfindet und was nicht.

    Viel Organisationsarbeit

    Auf der Internetseite der Lohrer Stadthalle ist zu lesen, welche Termine abgesagt sind, verschoben werden oder stattfinden. Ein Berg an Organisation für das Team um Stadthallenmanager und Kulturamtsleiter Thomas Funck, das ständig neu reagieren muss. "Es braucht viel Kopfarbeit, um den Spagat zu schaffen zwischen Nichts geht und Kultur gewährleisten", sagt Funck. Jede Veranstaltung müsse schließlich vom Landratsamt genehmigt werden.

    Angesichts bewährter Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln sind nur die Stadthalle (100 Personen) und die Alte Turnhalle (50 Personen) groß genug, um lohnenswerte Veranstaltungen durchzuführen. "Diese Gebäude retten die Kultur in Lohr", sagt Funck.

    Vorführungen für Kinder

    Nicht nur der Sommer, sondern auch der Herbst wird deshalb – in Zusammenarbeit mit dem StattKino – von Filmen bestimmt. "Ich bin froh, dass überhaupt wieder etwas geht. Und Kino haben sich die Leute von Beginn an gewünscht." Was ihm besonders am Herzen liegt, sind die Vorführungen für Kinder. "Diese haben schon genug unter Corona gelitten", betont der Kulturamtsleiter.

    Was ist der Höhepunkt für Thomas Funck in den kommenden Monaten? "Der Traffikant am 19. November", antwortet er. Das Stück nach dem Roman von Robert Seethaler ist aktuell und anspruchsvoll. Es geht um die Wirren der Nazizeit, um Antisemitismus und eine Liebesgeschichte. Hier setzt Funck auch auf den Besuch der Schulen. Die Landesbühne Rheinland-Pfalz garantiere hochwertiges Theater. Überhaupt ist es der Beginn einer Theaterreihe. Am 13. März 2021 wird das Stück "Sophie Scholl – Die letzten Tage" aufgeführt. Darin spielen bekannte Schauspieler, wie Joanna Semmelrogge und Claude-Oliver Rudolph, mit.

    Die Antwort auf die Frage, ob Kultur systemrelevant ist, fällt Thomas Funck leicht: "Natürlich! Kultur fördert den Zusammenhalt und verhindert eine Spaltung der Gesellschaft. Sie bedeutet Austausch, Kommunikation. Durch die Krise kommt man nur mit Zusammenhalt. Ein Staat, der keine Kultur hat, der bricht auseinander."

    Was die Finanzen betrifft, ist Funck zuversichtlich, dass sie das veranschlagte Defizit nicht überschreiten werden. "Es war harte Arbeit und es lag an dem ersten Vierteljahr, wo die erfolgreichsten Veranstaltungen stattfanden. Zudem sind drei Stellen unbesetzt", erläutert er. Doch wie es nächstes Jahr aussehen wird, kann auch der Kulturamtsleiter nicht sagen. Eine langfristige Planung sei schwer möglich.

    Terrasse soll genutzt werden

    Deshalb kalkuliert Funck mit Coronapreisen, damit überhaupt etwas stattfinden kann. Er hat sich mit anderen Hallen ausgetauscht, die dasselbe Konzept verfolgen. Überhaupt bleibt er positiv, entwickelt neue Ideen. So will er in Zukunft das gesamte Gelände der Stadthalle bei Veranstaltungen einbeziehen. Der Vorplatz wurde beim Sommerkino bereits gut angenommen. Der Stadthallenmanager plant aber auch, die Terrasse auf der Rückseite der Stadthalle zu nutzen. Es sind bereits zwei Bands gebucht, die er persönlich kennt.

    Insgesamt setzt der Kulturamtsleiter auf sein Netzwerk, Kreativität, und Spontanität. So haben sich neue Partnerschaften ergeben – etwa mit der Kulturinitiative, die vom 30. Oktober bis zum 14. November drei Veranstaltungen zu "Lohr liest ein Buch" plant. Dass eine solche Zusammenarbeit mit der Stadt Lohr stets gut funktioniert, bestätigt der Musiker Jerry James. Am 14. November spielen die Jets ab 21 Uhr im Foyer der Lohrer Stadthalle. Geboten wird eine Oldie-Night.

    Die Band ist bekannt und zieht Besucher in ganz Bayern an, die deren Unterhaltungswert schätzen. Angesichts von diesen Kooperationen ist Funck sicher: "Die Kultur überlebt auch in der Krise, weil Lohr sehr kreativ ist."

    Kino am Wochenende vom 16. bis 18. OktoberIn der Lohrer Stadthalle, Jahnstraße 8, werden vom 16. bis 18. Oktober folgende Filme gezeigt:•Freitag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr: Kokon von Leonie Krippendorff•Samstag, 17. Oktober, um 17 Uhr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Caroline Link•Samstag, 17. Oktober, um 20 Uhr: Lindenberg – Mach dein Ding von Hermine Huntgeburt•Sonntag, 18. Oktober, um 14 Uhr Shaun das Schaf – Ufo-Alarm von Will Blecher und Richard Phelan•Sonntag, 18. Oktober, um 17 Uhr: Lindenberg – Mach dein Ding von Hermine Huntgeburt•Sonntag, 18. Oktober, um 20 Uhr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Caroline LinkKarten gibt es über Reservix und vor Ort.Einlass ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.Quelle: kyk

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