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SENDELBACH: Die Leidenschaft fürs Abenteuer

SENDELBACH

Die Leidenschaft fürs Abenteuer

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    Gertrud Klüber, geborene Wolf, stammt aus Sendelbach. Sie war die „goldene Mitte“ unter fünf Kindern, ging hier zur Schule und lernte bei der Lohrer Metzgerei May Fleischereifachverkäuferin. Bis zu ihrer Hochzeit arbeitete sie in diesem Beruf. Ihren Mann Walter lernte sie 1959 mit 19 Jahren in Sendelbach bei der Hochzeit einer Schulkameradin kennen. Diese war die Tochter eines Onkels von Walter Klüber. Eigentlich haben sie sich dort nur kurz gesehen, doch es hat sofort gefunkt zwischen den beiden. „Acht Tage später war ich wieder da“, erzählt Walter über den Beginn ihrer langen Liebe. „Und ein Jahr später war alles passiert“, meint er.

    Mit 20 noch nicht volljährig

    Walter Klüber stammt eigentlich aus Nidda in Oberhessen, besuchte dort die Schule und machte in einer Stahlbaufirma eine Schlosserlehre. Danach arbeitete er im Landmaschinenbau. Als er jedoch seine Gertrud kennen- und liebengelernt hatte, fing er in Lohr bei der Firma Rexroth an und zog nach Sendelbach. Da er mit 20 Jahren damals noch nicht volljährig war, ließ er sich vom Richter dazu erklären, damit sie im März 1960 heiraten konnten. Im gleichen Jahr kam Tochter Elke zur Welt, ein Jahr später die zweite Tochter Jutta. Die beiden Söhne ließen sich dann etwas Zeit: 1969 und 1970 vervollständigten Steffen und Guido die Familie. „Jung gefreit – nicht gereut“ meint Gertrud Klüber verschmitzt zu der schnellen Eheschließung der beiden.

    Walter arbeitete zuerst in der Gießerei als Schlosser, später dann im Maschinenbau, Abteilung Großmontage. Als Gruppenführer musste er oft auf Montage weg, später war er im Meisterbüro für Ausgabe und Bestellung von Werkzeugen zuständig. 1998 musste er nach einem Herzinfarkt in Rente gehen.

    "Europa haben wir durch"

    Trotz seiner schweren Erkrankung konnte er nicht von seinem und seiner Frau größtem Hobby lassen: Dem Reisen. Und zwar nicht in Reisegruppen und brav in Hotels, sondern fast immer selbständig mit dem Wohnmobil. Viele Länder haben sie so schon bereist. „Man kann sagen, Europa haben wir durch“, berichten die beiden. Auch in Amerika haben sie sich verliebt und waren schon siebenmal dort. Das erste Mal vor 25 Jahren, als Gertrud Klüber auf den Spuren ihrer Verwandtschaft nach Amerika wollte.

    Nur ihr zuliebe und anlässlich ihrer Silberhochzeit sei ihr Mann mitgefahren, erzählt sie. „Dann hat's ihm gefallen“ und zwei Jahre später sind sie mit dem Wohnmobil quer durch Kalifornien gefahren. Einmal, im Jahr 2000, schifften sie sogar ihr eigenes Wohnmobil über Bremerhaven nach Amerika und waren dann vier Monate „von Mexiko bis Alaska“ unterwegs. 36 000 Kilometer haben sie in dieser Zeit zurückgelegt. Zweimal sind sie schon gemeinsam durch den Grand Canyon gelaufen; diese Tour ist berühmt-berüchtigt und sehr anstrengend. 2008 haben die beiden auch eine Reise nach Afrika unternommen. Quer durch Namibia ging es mit einem geliehenen Geländewagen. Auch am Nordkap waren die beiden schon zweimal. Zwischendurch steht immer wieder Griechenland auf dem Plan: „Griechenland ist unsere zweite Heimat“, sagen die beiden.

    Angefangen hat es mit Italien

    Angefangen hat ihre Reiselust mit Italien, zunächst mit den Kindern im Zelt, dann im Wohnwagen und irgendwann haben sie sich ihr eigenes Wohnmobil angeschafft. Noch heute sind sie mehrere Monate im Jahr damit unterwegs. Angst kennen die beiden nicht. „Wenn ich sage, wir bleiben hier stehen und übernachten, dann ist meine Frau immer dabei“, erzählt Walter Klüber. Schlechte Erfahrungen haben sie zum Glück noch nie machen müssen.

    Seit der Öffnung des Ostens waren sie schon ein paar Mal in Polen bis zur russischen Grenze. Dort hat es ihnen sehr gefallen. Ein großer Traum von Walter Klüber wäre eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Peking. Zufrieden wäre er aber auch schon mit einer Reise in die Baltikumsstaaten nach Sankt Petersburg und von dort über den Landweg nach Finnland.

    Ob er sich diesen Traum noch erfüllt, wird sich zeigen. Jetzt feiern die Klübers erst einmal ihre Goldene Hochzeit mit den vier Kindern, sieben Enkeln, sowie Verwandten, Freunden und Bekannten nach einem Dankgottesdienst um 14 Uhr im Sendelbacher Pfarrheim.

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