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LOHR: Die Malerei ist sein Leben

LOHR

Die Malerei ist sein Leben

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    Als Sohn des Malermeisters und Geschäftsinhabers Anton Franz und seiner Frau Margeritha Manzoni, einer gebürtigen Italienerin, erblickte Josef Franz in dem Fachwerkhaus am Kaibach das Licht der Welt, in dem er heute noch mit seiner Frau lebt. Nach dem Besuch der Volksschule war klar, dass er als einziger Sohn unter fünf Schwestern einmal das 1861 gegründete Familiengeschäft von seinem Vater übernehmen sollte.

    So absolvierte Franz im Geschäft seines Vaters die Malerlehre bis zur Gesellenprüfung 1945. Danach besuchte er neben der Arbeit noch die Kunsthandwerkerschule in Würzburg, da es ihm außer der beruflichen Malerei auch noch die Kunst- und Kirchenmalerei angetan hatte.

    Nach zwei Jahren an der der „Meisterschule des Deutschen Malerhandwerkes“ in München legte Josef Franz bereits mit 24 Jahren die Meisterprüfung ab. Wieder in das Geschäft nach Lohr zurückgekehrt führte er dieses bis zum Tod des Vaters 1962 mit diesem gemeinsam, danach alleine.

    Daneben hat Franz „immer weiter gelernt“ und sich regelmäßig fortgebildet. Irgendwie hat es ihm fast alles angetan, was mit Malerei, Bildhauerei und Kunst zu tun hat. Er besuchte Kurse für Kunstmalerei, Holzschnitte, Seidenmalerei oder Kirchenmalerei. Sogar Figuren aus Ton hat Franz schon angefertigt. Er habe „seinen Beruf zum Hobby gemacht“, erzählt der Jubilar.

    Auch in der Ausbildung von Malerlehrlingen war Josef Franz sehr aktiv: Von 1952 bis 1972 war er Fachlehrer an den Berufsschulen in Lohr, Karlstadt und Marktheidenfeld und dazu noch stellvertretender Obermeister der Malerinnung für den Kreis Main-Spessart.

    Um den Kriegseinsatz ist er gerade noch herumgekommen: Mit 14 Jahren wurde er zur Feuerwehr berufen und hatte Einsätze in Schweinfurt, Würzburg und Aschaffenburg, aber sonstige Kriegseinsätze blieben ihm erspart. Der Feuerwehr ist er treu geblieben: Bis zu seinem 60. Geburtstag war er aktiv in der Lohrer Feuerwehr tätig und ist jetzt dort Ehrenmitglied.

    Ein weiteres Hobby des Jubilars war der Lohrer Kolpingfasching. Lange Jahre stand er dort in der Bütt und malte auch die Bühnenbilder. Ein besonderer Höhepunkt in seinem Leben war die Auszeichnung mit dem Verdienstskreuz am Bande durch Staatsminister Eberhard Sinner und Regierungspräsident Paul Beinhofer 2005.

    Seit 1955 ist Josef Franz mit seiner Frau Hedwig, geborene Steinmetz, verheiratet. Sie arbeitete damals in der „Lohrer Anstalt“ als Schwester; dort lernten sich die beiden auch kennen. Drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne entstammen dieser Ehe. Der Älteste lebt und arbeitet in Würzburg als Statiker, die Tochter ist ihnen in Lohr erhalten geblieben. Der jüngere Sohn Johannes trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er besuchte ist Malermeister und Farbtechniker, so dass Josef Franz ihm 1994 sein Geschäft übergeben konnte.

    Aber aufgehört hat der „Franze Jupp“ nicht wirklich. Bis heute übernimmt er noch besondere Arbeiten wie Vergolden und Modellieren im Geschäft seines Sohnes. Sein Herz hängt an unzähligen alten Fachwerkhäusern, die er in Lohr restauriert hat. Diese Arbeit habe ihm auch viel Spaß gemacht, berichtet er. So viel Spaß, dass er von jedem Haus erst einmal fünf (statt dem üblichen einen) Entwürfe gemacht hat, die dann der Stadt und den Besitzern vorgelegt wurden.

    Viele Ausleger zum Beispiel an Gaststätten hat er ebenso restauriert wie Figuren der Lohrer Karfreitagsprozession. 2002 begründete er den Förderverein für die Prozession; bis 2008 war er auch dessen Vorsitzender.

    Auf Reisen, aber auch in Lohr und Umgebung hat er viele Landschaftsbilder gemalt; einige kann man in seinem Haus noch bewundern. Sein letztes Werk war das „Altfränkische Zimmer“ in seinem Wohnhaus, in dem er die Decke wunderschön bemalte.

    Alle möglichen Maltechniken und Stilrichtungen hat er schon ausprobiert: Nichts ist ihm fremd und das Malen seine große Liebe. „Und einfach ist es“, meint er lapidar: „Man muss sich das Bild bloß vorstellen und einen Pinsel in die Hand nehmen“.

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