Wenn der Körper tanzt, lacht die Seele, sagt man und meint die Lust an der Bewegung zur Musik. Wie zeitlos, kreativ und leidenschaftlich der Discofox sein kann, zeigten 20 Tanzpaare am Samstagabend im Stadt-Café-Bistro in der Lohrer Hauptstraße.
Seit Februar 2012 bittet Wirt Menderes Kuhn-Özcan jeden letzten Samstag im Monat zur „Discofox-Party“ mit Cocktail-Happy-Hour bei freiem Eintritt. Reservierung ist erwünscht, da an diesem Abend die Sitzplätze rar sind. Was ist die Motivation für den charmanten Wirt, der am Abend alle Hände voll zu tun hat, sein Lächeln nie verliert? „Da ich selbst gerne tanze, aber wenig Zeit habe, hole ich mir die Tänzer ins Haus“, nennt Menderes seine Grundidee. Die Musik kommt von DJ Matze (Gemünden), der Hits der 80er und 90er Jahre mit aktuellen Charts und Wunschtiteln mixt. Entstanden ist der Discofox Anfang der 80er Jahre, als die Discowelle Europa erfasste; im Mittelpunkt stehen Improvisation, Eleganz, schnelle Drehungen und spektakuläre Fallfiguren.
Wer sind die Paare, die das Tanzvergnügen so begeistert annehmen? Stammgäste und Neulinge, Profi-Tanzpaare und Hobbytänzer zwischen 15 und 70 Jahren aus der Region, aus Würzburg und Umgebung, Fulda oder Schweinfurt bevölkern das Parkett.
Peter (48) aus Partenstein, der vor 32 Jahren das „Crazy Horse“ im Untergeschoss der Stadthalle rockte, steht mit seiner Frau Doris zu den diversen Choreografien des Freestyle in der Gruppe bereit. „Weil ich beim Tanzen meine Gefühle raus lassen kann“, sei er da, sagt er. „Ich tanze mit jedem gerne, der tanzen kann und gebe nie einen Korb“, gesteht Regina. Die Rechtenbacherin, die in der Jugend gerne die Tanzveranstaltungen in der heimischen Turnhalle besuchte, findet die Idee des Stadt-Café-Wirtes großartig, „weil er den Zeitgeist einfängt und seinen Gästen etwas bieten will“.
Für Anja und Michael aus Veitshöchheim ist das Tanzen fester Bestandteil im Wochenplan. Jeden Freitag und Samstag ziehen sie los und schwingen das Tanzbein im „Alten Keller“ in Randersacker, im „Tanzcafé Riegler“ in Bad Mergentheim oder im Stadt-Café Lohr. Das Tanzpaar strahlt pure Lebensfreude aus, was schon das Zuschauen zum Erlebnis macht. „Tanzen entspannt und hilft, den Stress einer ganzen Arbeitswoche abzubauen“, ist Anja überzeugt und fügt augenzwinkernd hinzu: „Wenn die Füße weh tun, war es gut.“
„Wenn die Füße weh tun, war es gut.“
Hobby-Tänzerin Anja aus Veitshöchheim
„Tanz dich fit“, denken sich auch Bettina und Leonhard aus Sackenbach. Neben dem Discofox-Abend haben sie jeden Sonntagabend mit Vereinsfreunden ihren „Tanztermin“. Das Ehepaar profitiert von seinem Sohn, der die Tanzschule absolviert hat und das Erlernte an die Eltern weitergibt. Die Jüngsten im Bunde sind Laura (15) und Michael (16), die seit fünf Monaten zum Tanzen kommen und den „Discofox“ als ihren Lieblingstanz auserkoren haben. Die Gymnasiasten fanden sich als Tanzpaar im Tanzkurs der 9. Jahrgangsstufe. „Es macht einfach Spaß“, sagen sie und nutzen das Internet, um neue Schrittfolgen und Figuren zu erlernen.
Ein begehrter Tanzpartner ist Gastgeber Menderes. Bei der Arbeit hinter der Theke gönnt er sich Pausen, in denen er eine Tänzerin aufs Parkett bittet und seiner Lust an der Bewegung zur Musik freien Lauf lässt.