Lohr/Sri Lanka (jun) Schwere Verletzungen erlitt der Lohrer Urologe Dr. Kurt Assel, der zusammen mit seiner Frau Michelle seit längerer Zeit ein Hilfsprojekt in Sri Lanka unterstützt, in der vergangenen Woche bei einem Besuch in dem südostasiatischen Land. Als er in der Stadt Kandy die Prozession einer hinduistischen Sekte fotografieren wollte, wurde Assel von einem der rund 150 Teilnehmer des Zuges angegriffen. Mit einer Art Dreizack zertrümmerte ein 20-Jähriger dem Deutschen den rechten Unterschenkel.
Mittlerweile ist Assel wieder in Deutschland. Im Lohrer Krankenhaus wurde der komplizierte Trümmerbruch operiert. Allerdings wird der Mediziner sein rechtes Bein rund ein Vierteljahr lang nicht belasten können. Seine urologische Praxis wird während dieser Zeit von einer Kollegin weitergeführt.
Die Hintergründe des Angriffs sind noch unklar. Der mittlerweile inhaftierte Täter hat angegeben, die Göttin Kali, im Hinduismus die Göttin für Tod und Zerstörung, habe von ihm ein Opfer gefordert. Der Geisteszustand des Mannes soll nun untersucht werden. Assel selbst hat den Täter nicht angezeigt. Über einen Bekannten hatte er Kontakt zu dem Angreifer aufgenommen und ihm in einem Brief verziehen. Das Engagement des Lohrer Mediziners für das Hilfsprojekt wird durch den Vorfall nicht beeinträchtigt. Assel will nicht ein ganzes Volk für die Tat eines Einzelnen büßen lassen. Man habe sich nach dem Angriff intensiv um ihn gekümmert, so der Mediziner. Die Bestürzung unter den Einheimischen sei nach dem Zwischenfall groß gewesen. Viele hätten sich bei ihm entschuldigt.