Der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Dietholf Schröder, begrüßte in der Herbstvollversammlung zwei neue Vertreter. Als Nachfolger vom Egon Scheiner im Stadtrat nimmt Mathias Rudolph dessen Vertretung ein. Von der BRK-Geschäftsleitung ist jetzt Thomas Schlott im Seniorenbeirat.
In seinem Rückblick sprach der Vorsitzende Schröder gezielt Punkte an, die Bürgermeister Paul Kruck beantworten soll: In der Altstadt fehlt ein Lebensmittelnahversorger, Parkplätze fehlen, ein mobiles behindertengerechtes WC oder ein WC-Container für die zahlreichen Veranstaltungen der Stadt wäre sinnvoll, ein Rollator-Fahrstreifen auf dem Altstadtpflaster wird gewünscht, und die Parksituation am neuen Wohnstift Andreas Bodenstein sollte erklärt werden.
Bürgermeister Paul Kruck sprach über die verschiedenen "Baustellen". Zum einen ist bei der Nachnutzung des Krankenhauses die Berechnung der Restfördermittel nicht geklärt. Die Regierung legt Wert darauf, dass die Ärzte, an die vermietet wird, für das Gemeinwohl arbeiten. Zum anderen kann der Investor vom Kaufvertrag zurücktreten, sobald eine Fördersumme zurückgezahlt werden muss. Kruck hofft, dass die Verhandlungen zu Gunsten von Karlstadt ausgehen. Seit 30 Jahren wurden in die Altstadtsanierung 70 Millionen Euro nach einem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept investiert. Jetzt sollen alle Häuser für schnelles Internet mit Glasfaser verkabelt werden. Die Telekom wird dies eines Tages in Angriff nehmen. Dies sei eventuell eine Möglichkeit, doch einen Rollatorweg zu verlegen. Alle Vorarbeiten wurden unternommen. Jetzt fehlt ein Investor. Was könnte im Turmkaufhaus entstehen oder im ehemaligen Schuhhaus Gaul? Handel und Gewerbe sollen ja in der Altstadt bleiben. Der ehemalige Kupschmarkt wurde wieder verkleinert und steht nicht mehr zur Verfügung.
Zurzeit werden entlang der Tennisplätze etwa 100 neue Parkplätze geschaffen. Auf dem Bahngelände wäre Platz für die Bahnpendler, doch hier fehlt das Interesse der Bahn. Mit weiteren Gesprächen hofft Kruck, hier etwas zu bewegen. Auf dem Gelände des Wohnstifts Andreas Bodenstein sollen 36 eigene Parkplätze entstehen.
In der alten Siedlung wird zurzeit die Kapuzinerstraße saniert. Ähnlich wie am Hallenbad soll Barrierefreiheit geschaffen werden. Ein Problem sind die Bordsteine in der Zahnstraße. Der Ausbau dieser Straße soll vorgezogen werden. Es wurde gefragt, warum in Gemünden und Partenstein die Bahnhöfe barrierefrei umgebaut werden und warum Karlstadt nicht dabei ist. Eine Rollstuhlfahrerin kam auf Bahngleis drei an und kam nicht weiter. Zwei junge Männer trugen sie dankenswerterweise die Treppe hinunter. Personen mit Kinderwagen stehen vor einem ähnlichen Problem. Es fehlt ein Aufzug.
Für die Leerstände im Stadtfriedhof soll ein Masterplan entwickelt werden. Auf einer größeren Fläche könnten Urnengräber entstehen. Ehrenvorsitzende Juliane Köberlein dankte dem Bürgermeister, dass er ihre Anregung, eine Stufe im Friedhof auszubessern, sofort in Auftrag gegeben hat. Sie bemängelte, dass die auf eine Stunde begrenzte Parkzeit in der Altstadt zu kurz ist, wenn man zum Arzt muss. Es wurde vereinbart, dass dem Stadtrat eine Eingabe vorgelegt wird, die Zeit auf eineinhalb Stunden zu ändern. Köberlein appellierte an den Seniorenbeirat, auf alleinstehende Senioren zu achten und auf sie zuzugehen, damit sie nicht vereinsamen.
Heimleiterin Elfriede Roth bat darum, den Fußweg zum Main auch im Winter zu räumen, da viele Heimbewohner den Weg nutzen. Zudem sind Bänke aufgestellt, von denen aus früher ein Blick auf den Main möglich war. Jetzt nimmt eine Verbuschung jede Sicht. Aus dem Seniorenbeirat kam der Hinweis, dass in Rohrbach die holprig gepflasterte Kurve in der Hauptverkehrsstraße von vielen nicht begangen wird und die Leute auf die Straße ausweichen. Dies sei eine gefährliche Situation. Bürgermeister Kruck sieht das Problem. Die Telekom hat hier zurzeit eine Baustelle. Die Straße muss danach wieder gerichtet werden, dann kann die Stadt nachbessern. Auch der Gehbereich neben der Stadelhofer Straße sei sehr schräg, weshalb viele Personen auf die Straße ausweichen. Kruck dankte für die Hinweise, auch aus den Ortsteilen. Manches muss erst bekannt sein, damit es geändert werden kann, meinte er.
Als neues Vorstandsmitglied des Seniorenbeirats wurde Dr. med. Manfred Walther gewählt. Er ist Nachfolger von Dr. Dagmar Just. Der Vorsitzende des Freundeskreises der Herold-Altenheim-Stiftung Dietholf Schröder und Stellvertreter Emil Wahler freuen sich, dass die Vorstandschaft des Seniorenbeirates wieder komplett ist.
Ellen Berger-Thesen von der Geschäftsstelle des Seniorenbeirates informierte: Ab sofort werden in der Stadtverwaltung Eintrittskarten zu acht Euro für die Familien-Fastnachtssitzung verkauft. Kinder unter zwölf Jahren sind frei. Beginn ist um 17.11 Uhr mit einem "Best of Programm", in dem auch Beiträge aus den Ortsteilen präsentiert werden.
Der Seniorenbeirat will im Januar die Altstadt von Amorbach besuchen. Der Workshop "Wie wollen wir in Karlstadt 2030 leben?" wird im März im Pfarrzentrum zur Heiligen Familie weitergeführt.