Mitten in einer Wohnsiedlung haben sich Jutta und Reinhard Steinmetz in Himmelstadt einen Lebenstraum in ihrem 2500 Quadratmeter großen Garten erfüllt. Mit Blick auf den Main finden Besucher einen sehenswerten Garten, dessen Besitzer sich vor allem der Biodiversität verschrieben haben.
Dafür wurde ihr Garten nun als Dritter in Bayern von Dorle Engels, Landesgartenfachberaterin, als Schaugarten ausgezeichnet. Als oberstes Ziel für diese Gärten gilt, sie nach den "Natur-im-Garten-Kriterien" zu gestalten und zu bewirtschaften.
Die Kernkriterien Verzicht auf Pestizide, auf chemisch-synthetische Dünger und auf Torf müssen dafür erfüllt werden. Es sollen mindestens fünf Naturgartenelemente wie zum Beispiel Wildsträucher, Wiesen, Laubbäume, Blumen oder blühende Stauden an verschiedenen Standorten wachsen. Die Bewirtschaftung und der Nutzgarten werden nach fünf weiteren Kriterien geprüft.
Maulwürfshügel geben gute Aussaaterde
In Vorträgen möchte Jutta Steinmetz Besuchern das Gärtnern mit der Natur schmackhaft machen. Wie wichtig es sei, wieder mehr Natur in den Gärten zuzulassen, zeigten laut Steinmetz die falsch verstandenen Kiesgärten, in denen die Pflanzen vergessen würden. Die Karlstadter Verkehrskreisel seien ein schönes Beispiel für eine pflegeleichte Bewirtschaftung. Einige wertvolle Tipps gab die Landesgartenfachberaterin Engels: "Wussten Sie, dass die Erde des Maulwurfhügels die beste Aussaaterde ist? Oder dass mit aufgelöster Backhefe die Rotte in ihrem Komposthaufen beschleunigt werden kann?"
In einem weiteren Projekt plant Jutta Steinmetz ein "Grünes Klassenzimmer" einzurichten: Mit dieser naturnahen Erfahrung für Kinder will sie die Theorie aus dem Schulunterricht ergänzen.
Die beiden weiteren Schaugärten sind ganz anderer Art: Während sich der von Stefan Strasser in Erlangen besonderen Lilien verschrieben hat, können sich die Besucher des zweiten Schaugartens in Gerolzhofen vor allem über Gewürze und alte Gemüsesorten freuen.
Zurzeit vergibt der Verband Wohneigentum als einziger die Plakette "Natur im Garten". Wer sich ebenfalls für eine Plakette bewerben möchte, kann sich an die Geschäftsstelle des Verbands wenden.