Thomas Schiebel kam auf 41,39 Prozent, Klaus Bittermann nur auf 32,61 Prozent. Deutlich abgeschlagen landete die Bundestagsabgeordnete Heidi Wright (SPD) auf Platz drei mit 17,66 Prozent. Gerhard Kraft von den Grünen erhielt 5,28 Prozent der Stimmen, Prof. Dr. Reiner Hellbrück (FDP) 1,84 Prozent und Gudrun Schöpf (ÖDP) 1,23 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,85 Prozent.
Auf der Wahlparty der MAIN-POST in Karlstadt zeigte sich Klaus Bittermann enttäuscht über sein Resultat: „Ich hatte ein persönliches Ziel und wollte eine 4 vorne haben. Das habe ich bei weitem nicht erreicht.“ Bittermann zeigte sich jedoch weiter angriffslustig. „Ich habe mir selber nichts vorzuwerfen“, sagte er. Die CSU werde die zwei Wochen bis zur Stichwahl mit aller Energie weiterkämpfen. Noch sei nichts verloren.
„Sehr positiv überrascht“, zeigte sich Thomas Schiebel von seinem Abschneiden. Er hatte zwar gehofft, in die Stichwahl zu kommen, hatte den CSU-Mann allerdings vorne erwartet. Den Hauptgrund für sein gutes Resultat sah er in seinem ruhigen, gelassenen Wahlkampf: Ich habe einen authentischen Wahlkampf geführt.“ Für den 16. März habe er eine gute Ausgangsposition. „Nun wollen wir noch draufsatteln.“
Eine angenehme Überraschung war das Abschneiden Schiebels auch für Landrat Armin Grein (Freie Wähler), der sich nach einem Beinbruch derzeit auf Reha befindet. „Ich denke, es hat sich positiv bemerkbar gemacht, dass er einen unaufdringlichen Wahlkampf geführt hat“, kommentierte er gegenüber der MAIN-POST das Wahlergebnis des FW-Kollegen. „Er ist ein glaubwürdiger Mensch und das ist rübergekommen.“ Er selbst hatte Klaus Bittermann nahe bei 50 Prozent erwartet, gestand er. Bei der Stichwahl werde es zwar noch mal schwer, „aber ich denke, der Thomas Schiebel hat letztlich die Nase vorn.“
Nichts mit der Stichwahl zu tun hat Heidi Wright (SPD), die sichtlich enttäuscht war. „Dieses Ergebnis spiegelt in keinster Weise meine politische Arbeit und auch nicht meine Persönlichkeit wider“, meinte sie. Es schmerzte sie zu sehen, dass die Parteien bei den Wählern immer mehr verlieren und die Freien gewinnen. „Schiebel hat am wenigsten Wahlkampf gemacht“, stellte sie fest und fuhr fort: „Die Leute wollen offenbar die ruhige, verwaltende Hand und nichts Polarisierendes.“
Zufrieden mit seinem Abschneiden war Gerhard Kraft (Grüne). Sein Ergebnis sei besser als 2002 und in dem Spektrum, das er erwartet hatte. „Wir haben mit unseren Mitteln einen ausgezeichneten Wahlkampf gemacht“, so Kraft, der zuversichtlich war, dass die Kreistagsfraktion gegenüber 2002 wachsen werde, da sich hier das Thema B26n auswirke.
Nicht ganz glücklich war Reiner Hellbrück (FDP) mit seinen 1,8 Prozent. „Die Themen haben gestimmt und wir haben sie auf den Punkt gebracht.“ Im Gegensatz zu den Grünen und der SPD, die beide erst am Dienstag über eine Wahlempfehlung für einen der Stichwahlkandidaten entscheiden wollen, legte sich Hellbrück schon persönlich schon a Sonntagabend fest: „Ich drücke Thomas Schiebel beide Daumen.“