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DUTTENBRUNN: Duttenbrunns AfD macht den Weg frei

DUTTENBRUNN

Duttenbrunns AfD macht den Weg frei

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    Schlug voll ein: die Showtanzgruppe aus Urspringen, die einen Boxkampf nachstellte.
    Schlug voll ein: die Showtanzgruppe aus Urspringen, die einen Boxkampf nachstellte. Foto: Fotos (3): Silvia Krönert

    Wer bis zum vergangenen Freitag noch nicht in Faschingslaune war, der konnte sich spätestens beim Bunten Abend in Duttenbrunn dem närrischen Treiben nicht mehr entziehen. Mit viel Witz und guter Laune präsentierten sich die Akteure in der voll besetzten Sporthalle.

    In gewohnt humorvoller Art und Weise präsentierten sich die Damen des Mittwochsclubs. Doch dieses Mal wurde ungewöhnlich wenig geredet, nämlich nichts. Allein dem Signal von Schwester Elviras Pfeife folgend, zeigten die Damen, wie Sparmaßnahmen in einem Seniorenheim aussehen könnten. Als Beispiele seien die Zahnpflege mit Sahne und Toilettenbürste sowie die Fußpflege mit dem Wasser aus einer Gießkanne aufgeführt.

    Tosenden Applaus erntete das Duttenbrunner Männerballett. Die Akteure nahmen das Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise durch die vergangenen Jahrzehnte. Alles fing an mit dem Lied „The time of my life“ aus dem Kultfilm „Dirty Dancing“. Gekräuseltes Haar, wie es in den wilden Achtzigern getragen wurde, dazu Zitate von Disco-Moderator Ilja Richter und grelle, eng anliegende Anzüge gaben dem Auftritt den letzten Schliff.

    Das Motto des Abends lautete „Auf der Reeperbahn . . .“. Passend dazu hatten sich viele Gäste als Matrosen verkleidet und auch einige Büttenredner setzten sich mit dem Thema auseinander. Der Zuhälter (Manfred Beck) erzählte aus dem Leben eines Zuhälter-Azubis. Das Bühnenbild war dabei eher in rötlichen Farben gehalten, mit Blinklichtern und einschlägig aussehenden Zu- und Abgängen. Nicht zuletzt perfektionierten die entsprechend gekleideten und aufgestellten Models den Hintergrund.

    Als noch jedes Glied gelenkig war

    Auch die politischen und sozialen Angelegenheiten kamen nicht zu kurz. Thomas Fuchs und Klaus Charné erzählten aus dem Leben zweier Landärzte, der arme Kranke Ricardo Porceddu gab Einblicke in sein etwas trostloses Dasein. Er gilt als Simulant, niemand mag den armen Kerl ernst nehmen – und das, obwohl er für jegliche Wehwehchen eine andere Tablette nehmen muss. Getreu dem Satz: „Der Zeit gedenk ich, da war jedes Glied gelenkig“.

    Maximilian Ziegler und Jochen Behr gaben einen gemeinsamen musikalischen Jahresrückblick. Dabei bedienten sie sich großer, bekannter Hits. Sie texteten Helene Fischers „Atemlos“ und DJ Ötzis „Einen Stern, der deinen Namen trägt“ um, gaben eine Zusammenfassung der Fußball-WM und griffen humoristisch die Streiks bei Amazon und den Piloten auf. In Bezug auf die Deutsche Bahn stellten sie sich die Frage, ob denn Lokführer mit der Bahn zur Arbeit fahren dürften oder ob sie nicht doch eher pünktlich erscheinen sollten.

    Günter Knorr bezog sich in seiner Rolle als armer Mann mehr auf das regionale Geschehen. Er klagte über die immer schmaler werdenden Weihnachtsbäume, stellte gewitzt die Frage, ob die seit einem guten halben Jahr zur Restauration gegebene Marienfigur nicht doch in Zellingen untergekommen sei und stellte die AfD (Alternative für Duttenbrunn) vor. Das Motto lautete: „Wir machen den Weg frei, müssen nimmer nach Zellingen nei“.

    Berthold Gessner als „Höberla aus Euße“ griff wie Knorr mit spitzer Zunge das Verhältnis zwischen Zellingen und Duttenbrunn auf.

    Im schönsten Dialekt berichtete der Teenager Benedikt Bald von den Erfahrungen mit seinem Umfeld. An der Kasse eines Supermarktes werden Blähungen für Klingeltöne gehalten, sein Vater hält Charlotte, Elke und Sabine für Verhältniswörter, und die Frage der Mutter am 30. Hochzeitstag, ob er sie wieder heiraten würde, wird von ihrem Mann wie folgt beantwortet: „Och Schatz, lass uns doch nicht schon beim Frühstück streiten!“

    Musikalische Einlagen boten die kleine und die große Tanzgarde aus Duttenbrunn sowie die drei Tanzmariechen. Unterstützt wurde das Programm von Gastauftritten der Hausener Nachwuchsgarde und der Showtanzgruppe aus Urspringen. Letztere stellten mit Aerobic-Elementen einen Boxkampf nach.

    Der Gastauftritt der „Light Electronic Dance“-Gruppe aus Rohrbach faszinierte die Zuschauer. Die drei Tänzerinnen, komplett in Schwarz gekleidet und mit roten, blauen und grünen Lichtern, rockten die abgedunkelte Halle.

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