(wde) Der Lohrer Ehrenbürger Fritz Vogel ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 100 Jahren. Die letzten Jahre lebte er im Caritas-Seniorenzentrum seiner Heimatstadt.
Geboren wurde Vogel im Eisenwerk Rexroth. Seine Ausbildung zum Schlosser und Installateur absolvierte er bei seinem Vater. Mit 19 Jahren begab er sich – wie es damals üblich war – auf Wanderschaft, um seine Ausbildung zu vervollkommnen. Nürnberg, Ulm, Frankfurt und Hamburg waren Stationen seines beruflichen Werdeganges. Später war er an verschiedenen bayerischen Eichämtern tätig.
Im Zweiten Weltkrieg war Vogel überwiegend in Russland als Pionieroffizier eingesetzt. Er wurde fünfmal verwundet und hoch dekoriert. Schließlich kam er neun Jahre in russische Gefangenschaft und überstand sieben Lager von Polen bis Sibirien. Im September 1953 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
Bis Ende 1985 war das ehrbare Handwerk wieder Lebensinhalt für Vogel, der rund 20 Lehrlinge ausbildete. Seine Kunstschmiedearbeiten verschönern an zahlreichen Stellen das Lohrer Stadtbild. Für die Allgemeinheit setzte er sich beim THW als Ausbilder ein, außerdem war er im Bürgerverein und im Schützenverein lange Jahre an führender Stelle tätig. 1976 wurde er zum Ehrenschützenmeister ernannt, 1979 zum Ehrenmitglied des Bürgervereins.
Vogel war von 1956 bis 1990 im Lohrer Stadtrat, davon 18 Jahre als Dritter Bürgermeister. Von 1960 bis 1972 war er Mitglied des Lohrer Kreistags. 1979 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und am 3. März 1993 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Lohr ernannt.
Das Requiem findet am Montag, 22. Dezember, um 14 Uhr in der Kapelle des Caritas-Seniorenzentrums St. Martin statt; um 15 Uhr ist Beisetzung auf dem Hauptfriedhof.